Nachrichten

Prof. Dr. Benjamin Dahlke übernimmt Lehrstuhl für Dogmatik und Dogmengeschichte

Prof. Dr. Benjamin Dahlke (39) ist neuer Inhaber des Lehrstuhls für Dogmatik und Dogmengeschichte an der Theologischen Fakultät der Katholischen Universität Eichstätt-Ingolstadt (KU).

Der aus dem westfälischen Bad Driburg stammende Theologe und Priester war zuvor seit 2017 Professor für Dogmatik und Dogmengeschichte an der Theologischen Fakultät Paderborn. Diese war auch einer seiner Studienorte – neben den Universitäten Mainz und München, der Hochschule für Philosophie München sowie dem Princeton Theological Seminary. In den USA war Dahlke auch wissenschaftlich für ein Jahr als Fellow am Boston College tätig. „Theologisch werden die USA bis heute unterschätzt. Man kann sich dort jedoch interkonfessionell und philosophisch wichtige Impulse holen“, schildert er und freut sich in diesem Sinne auch auf einen fakultätsübergreifenden Austausch an der KU.

Im alltäglichen Sprachgebrauch wird Dogmatik häufig verbunden mit einer unverrückbaren und absoluten Haltung. „In meinem Verständnis geht es jedoch eben gerade um Veränderlichkeit, ohne aber dabei beliebig zu sein. Es gilt auszuloten, wie sich zeitlose Glaubensfragen in zeitgemäße Sprache fassen lassen, ohne den grundlegenden Kern zu verändern. Wir haben Glauben im Heute zu verantworten. Das geht nicht, indem man lediglich wiederholt, was früher gesagt wurde“, erläutert Professor Dahlke.

Dogmatik habe zwar bestehende Lehrsätze des Glaubens als Ausgangspunkt. Dahlke hat jedoch auch Interesse an religionssoziologischen Fragen: „Wenn man heute von Gott redet, ist es für mich wichtig, zunächst zu klären, was die Menschen darunter verstehen. Erst dann kann man dies in Bezug zu klassischen Auffassungen setzen. Es geht jedoch nicht darum, vorzugeben, was man zu glauben hat.“ Dahingehend habe sich auch das Selbstverständnis des Faches gewandelt. „Hier haben katholische Theologen auch viel von evangelischen lernen können – etwa, indem der Gläubige als Subjekt ein Ausgangspunkt von Theologie ist.“ Die Dogmatik beschäftige sich mit Grundlagen, die eine verlässliche Orientierung bieten – jedoch nicht durch eine monotone Wiederholung, sondern durch eine aktive Auseinandersetzung damit. Zwar betreibe er sein Fach auch mit einem historischen Bezug, aber „nicht als Archivar, sondern um zu prüfen, was man aus der Vergangenheit für heute lernen kann“.

Professor Dahlke stammt selbst aus einer Familie mit verschiedenen Konfessionen, so dass ihm auch Fragen der Ökumene wichtig sind: „Das Christentum wird in Zukunft nur durch ein gemeinsames Programm eine Chance haben – ohne dabei die bleibenden Differenzen auszublenden und eigene Auffassungen und Traditionen anzuerkennen.“