Gastvortrag: Jugendbuchautorin Mirjam Pressler zu Gast an der KU.

Gruppenfoto mit Mirjam Pressler
© KU

Mit Geschichten erinnern: Zu einem Werkstattgespräch war am 30.11.2010 die bekannte Jugendbuchautorin Mirjam Pressler in Eichstätt zu Gast.

Im Rahmen der interdisziplinären Veranstaltung „Literarische Erinnerungskulturen. Aktuelle Jugendliteratur im interdisziplinären Unterricht Deutsch – Religionslehre“, die in Kooperation von Dr. Margarethe Willerich-Tocha und René Brugger an der KU im Wintersemester durchgeführt wird, steht die Frage nach erinnerungsgeleitetem Lernen im Deutsch- und Religionsunterricht im Mittelpunkt. Dabei spielt das Thema Holocaust eine zentrale Rolle.

Pressler, die von ihrer jüdischen Abstammung selbst erst nach dem Krieg erfahren hat, gab Auskunft zu Ihrem Verständnis von literarischer Erinnerungsarbeit. Im Mittelpunkt der Diskussion stand ihr Buch „Malka Mai“, das auf die Lebensgeschichte einer heute in Israel lebenden Frau zurückgeht. Das Verhältnis von „Dichtung und Wahrheit“ konnte gerade an diesem Werk aufgezeigt werden: „Ich sollte ein Buch über Malka Mais Lebensgeschichte schreiben. Aber gerade über die sieben Monate, die im Buch beschrieben sind, konnte sie mir nichts mehr erzählen. So musste ich die Erzählung mit historischem Hintergrundwissen selber erfinden“, so Pressler.

Zeitgeschichte will sie anhand von Geschichten vermitteln. „In Erzählungen werden Charaktere lebendig und gewinnen Profil“, meinte die vielfach ausgezeichnete Autorin. Zum Abschluss der lebendigen Diskussion konnten die Anwesenden noch einer Dichterlesung lauschen.