Gastvortrag: Prof. Dr. Gottfried Bitter spricht als Zeitzeuge zu Anfängen und Entwicklungen der Korrelationsdidaktik.

Porträt Prof. Dr. Bitter
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Auch im Sommersemester 2011 ist es Herrn Prof. Dr. Ulrich Kropač, Inhaber des Lehrstuhls für Didaktik der Religionslehre, für Katechetik und Religionspädagogik, wieder gelungen, im Rahmen der Vorlesung "Religionspädagogisches und pastorales Handeln in der Schule. Zeitdiagnostische, praktische und wissenschaftstheoretische Aspekte" mit Prof. Dr. Gottfried Bitter einen Referenten nach Eichstätt einzuladen, der die Anfänge und Entwicklungen des religionspädagogischen Prinzips der Korrelation miterlebte und aus dieser besonderen Perspektive den Studentinnen und Studenten die Bedeutung dieses religionspädagogischen Schlüsselbegriffs darstellen konnte.

Prof. Dr. Gottfried Bitter cssp, ehemaliger Ordinarius der Universität Bonn, verdeutlichte in einem ersten Schritt die weit verzweigten Anfänge innerhalb der gesellschaftlichen und geistigen Umbrüche nach dem Zweiten Weltkrieg, die den Prozess hin zum korrelativen Denken beeinflussten und im Anschluss an das Zweite Vatikanische Konzil und der Würzburger Synode in wichtigen Dokumenten der allgemeinen Bildungsreform bzw. Curriculumsreform ihren Niederschlag fanden, wodurch die Lernstoffe des Religionsunterrichts erstmals problemorientiert mit Blick auf die Lebens- und Lernsituationen der Schülerinnen und Schüler ausgefaltet wurden.

Als "Zeitzeuge" stellte Prof. Bitter den spannenden Diskurs dar, der die Korrelation als theologischen und religionspädagogischen Denk- und Arbeitsstil begleitete und zeigte insbesondere die Bedeutung von Hubertus Halbfas als "Wegbegleiter und Gegenspieler", von Paul Tillich als "wichtiger Ideengeber" und Eduard Schillebeeckx als "entscheidende Ideenquelle" auf. In der Reflexion am Ende seines Vortrags wies Prof. Bitter auf das reizvolle Unterfangen hin, die Mutationen zu prüfen, die das korrelative Denken und Arbeiten in aktuellen Konzeptionen des Religionsunterrichts erlebt: In symboldidaktischen oder biographischen, in konstruktivistischen oder performativen Variationen. Denn, so Prof. Bitter, "Korrelation scheint tatsächlich ein religionspädagogischer Schlüsselbegriff zu sein mitten im experimentellen Pragmatismus heute".