Prof. Dr. Gottfried Bitter cssp, ehemaliger Ordinarius der Universität Bonn, verdeutlichte in einem ersten Schritt die weit verzweigten Anfänge innerhalb der gesellschaftlichen und geistigen Umbrüche nach dem Zweiten Weltkrieg, die den Prozess hin zum korrelativen Denken beeinflussten und im Anschluss an das Zweite Vatikanische Konzil und der Würzburger Synode in wichtigen Dokumenten der allgemeinen Bildungsreform bzw. Curriculumsreform ihren Niederschlag fanden, wodurch die Lernstoffe des Religionsunterrichts erstmals problemorientiert mit Blick auf die Lebens- und Lernsituationen der Schülerinnen und Schüler ausgefaltet wurden.
Als "Zeitzeuge" stellte Prof. Bitter den spannenden Diskurs dar, der die Korrelation als theologischen und religionspädagogischen Denk- und Arbeitsstil begleitete und zeigte insbesondere die Bedeutung von Hubertus Halbfas als "Wegbegleiter und Gegenspieler", von Paul Tillich als "wichtiger Ideengeber" und Eduard Schillebeeckx als "entscheidende Ideenquelle" auf. In der Reflexion am Ende seines Vortrags wies Prof. Bitter auf das reizvolle Unterfangen hin, die Mutationen zu prüfen, die das korrelative Denken und Arbeiten in aktuellen Konzeptionen des Religionsunterrichts erlebt: In symboldidaktischen oder biographischen, in konstruktivistischen oder performativen Variationen. Denn, so Prof. Bitter, "Korrelation scheint tatsächlich ein religionspädagogischer Schlüsselbegriff zu sein mitten im experimentellen Pragmatismus heute".