Die Zukunft ist mobil

Jetzt ist sie fast fertig: die Journalistik-Studierenden haben eine Lern-App namens iMojo entwickelt, die Mobilen Journalismus mit Videotutorials erklärt.

Demnächst ist die App im Apple-Store erhältlich: iMojo. Take your phone. Be a journalist.

Auf dem Weg zu besseren Aufnahmen mit der neuen KU-Lernapp

Sie machen es. Das, was früher einmal verpönt war, das ist jetzt normal. Das ist die Zukunft. Sie, das sind die New York Times, The Guardian oder BBC. Sie veröffentlichen Fotos oder Videos, die mit Smartphones aufgenommen werden. Auch in Deutschland produzieren Fernsehsender mittlerweile Beiträge  mit dem Handy.
Früher haben Reporter mit Stift und Papier mitgeschrieben, mit Fotoapparaten oder mit Aufnahmegeräten Momente festgehalten und am Computer mit Schnittprogrammen gearbeitet. Heute reicht dazu ein Griff in die Hosentasche. Das Smartphone vereint Audio, Text, Bild und Video in einem Werkzeug. Smartphones machen den Reporter mobil. Er kann seine Beiträge am Ort des Geschehens produzieren und sofort im Internet veröffentlichen – und das in professioneller Qualität.
Mobile Journalism ist nicht nur die Zukunft, er ist schon jetzt allgegenwärtig. Die Smartphone-App von Spiegel Online wurde allein im Jahr 2014 über 35 Millionen Mal besucht, 2013 hat die Tagesschau-App den Publikumspreis beim Grimme Online Award gewonnen. Mobile Endgeräte sind im Journalismus angekommen – sie verändern ihn. Hin zum Mobile Journalismus. Wie das Ganze funktioniert – das zeigt die App iMojo.
iMojo richtet sich nicht nur an angehende Mobile-Journalisten – sie eignet sich für jeden, der die Funktionen seines Handys regelmäßig nutzt.  Für alle, die professionelle Beiträge mit ihrem Smartphone produzieren wollen. Sei es für Redaktionen, für den eigenen Youtube-Channel oder für Mitschnitte aus dem Familienurlaub. iMojo gibt jedem Handynutzer die wichtigsten Grundlagen mit auf den Weg. Die App ist für sämtliche Geräte mit iOs-Betriebssystem in Deutschland, Österreich und der Schweiz erhältlich. Damit Android-Nutzer auch auf die die wichtigsten Inhalte zugreifen können, hat die Universität eine begleitende Website mit Video-Tutorials eingerichtet (www.imojo.ku.de).
Michaela Petek ist Dozentin für praktischen Fernsehjournalismus am Journalistik-Studiengang der Katholischen Universität Eichstätt-Ingolstadt. Sie hatte die Idee für iMojo: „Das ist genau der Punkt, dass die Leute nicht mehr nur Zuhause vorm Desktop-Computer sitzen und sich dort irgendwelche Anwendungen bzw. Tutorials angucken, sondern dass sich insbesondere jüngere Leute Video-Tutorials zunehmend auf dem Smartphone anschauen. Und deswegen habe ich gedacht, müssen wir sie dort genau abholen, wo sie eh schon sind: nämlich auf dem Smartphone.“
Mit Tutorials und Erklär-Videos begeistern, spielerisch neue Techniken lernen – das ist das Ziel der App. Die Eichstätter Journalistik-Studierenden haben sich während ihres Studiums selbst mit diesen Themen auseinandergesetzt. In iMojo geben sie ihr Wissen weiter, kompakt zusammengefasst, auf das Wichtigste reduziert. Die App-Nutzer können sich durch die Bereiche Audio, Foto und Video klicken und mithilfe von Videos, Fotos oder Texten Schritt für Schritt zu Mobile Journalists werden. Erklärt werden die Grundlagen an der Geschichte von Jan. Er ist Journalist, der zum ersten Mal selbst Beiträge mit dem Smartphone produziert. Dabei dreht er Beiträge, schneidet Audio-Sequenzen und bearbeitet Fotos. Der Nutzer ist eingeladen, gemeinsam mit Jan zu lernen.


Die Vorteile der App sind für Oliver Wanke, Video-Produzent und Producer von iMojo, klar: „Viele Leute konsumieren Medien und Inhalte heute über ihr Smartphone. Ein Smartphone ist mit dem großen Display prädestiniert dafür, multimediale – insbesondere Bildinhalte –  zu transportieren. Du kannst es „on-demand“ machen: Du hast Dein Smartphone immer dabei, also hast Du auch Deine Inhalte immer dabei.“
Neben Erklär-Videos bietet die App weitere lehrreiche Inhalte: die Vorstellung von anderen hilfreichen Apps, die zum Schneiden, Bearbeiten oder Aufnehmen für iPhones nützlich sind. Foto-Programme wie Camera+ wurden getestet – in iMojo werden die Vorteile wie Fokus-, Belichtungseinstellung und Filterfunktionen gezeigt. Für den Bereich Audio stellt iMojo beispielsweise die App Hindenburg vor, die das professionelle Auspegeln des Tons erlaubt. Mit der Film-App Filmic Pro kann bei Videos sowohl die Schärfe, als auch die Belichtung getrennt voneinander manuell eingestellt werden. Dadurch, dass mit Filmic Pro 25 Frames pro Sekunde gedreht werden können, sind die Bilder Broadcast tauglich. In einem Wissenstest kann der Nutzer das Gelernte anschließend überprüfen.
Das Smartphone ist das wichtigste Werkzeug eines Mobile-Journalisten – er muss lernen, damit umzugehen. iMojo hilft dabei. Jetzt findet ein Umbruch statt – ein digitaler. Die Eichstätter Journalistik-Studierenden nutzen ihn und probieren sich aus. Denn die Zukunft, das Smartphone, passt in eine Hand.
Take your phone. Be a journalist.

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