Die KU ist auf unterschiedliche Weise mit der Geschichte der Reformation verbunden. Einer der schärfsten Gegner Luthers, Johannes Eck, war Theologieprofessor an der damaligen Universität in Ingolstadt und Kanonikus des Bistums Eichstätt.
Bischof Martin von Schaumburg gründete vor 450 Jahren das Collegium Willibaldinum, das erste Seminar zur Ausbildung katholischer Priester nördlich der Alpen. Die Gründung im Jahr 1564 erfolgte ein Jahr nach Abschluss des Trienter Konzils, das die Professionalisierung der Priesterausbildung beschlossen hatte.
„Standen diese Ereignisse noch im Zeichen der konfessionellen Auseinandersetzungen der Zeit, so können wir heute Gott sei Dank feststellen, dass sie der Vergangenheit angehören. Mit Blick auf das Reformationsjahr 2017 sollten die Bemühungen darauf gerichtet sein, auf die Einheit der Christenheit hinzuwirken“, so die Veranstalter. So solle es ein Anliegen sein, das Verbindende zu betonen und das Trennende zu überwinden.
Die Referentin Margot Käßmann (Jahrgang 1958), studierte Theologie in Tübingen, Edinburgh, Göttingen und Marburg. 1985 wurde sie ordiniert und schloss 1989 ihre Promotion an der Ruhr-Universität Bochum ab. Nach ihrer Tätigkeit als Pfarrerin und später Generalsekretärin des Deutschen Evangelischen Kirchentages war die vierfache Mutter von 1999 bis 2010 Landesbischöfin der Evangelisch-lutherischen Landeskirche Hannover. 2002 erhielt sie die Ehrendoktorwürde der Universität Hannover, 2009 das große Bundesverdienstkreuz. Von 2009 bis 2010 war sie Vorsitzende des Rates der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD). Von August bis Dezember 2010 nahm sie eine Gastprofessur an der Emory-Universität in Atlanta (USA) wahr. Sie unterrichtete und forschte von Januar 2011 bis März 2012 als Gastprofessorin für Ökumene und Sozialethik an der Ruhr-Universität Bochum (Max Imdahl-Gastprofessur). Seit April 2012 ist sie als Botschafterin des Rates der EKD für das Reformationsjubiläum 2017 tätig.