„Wir werden älter. Vielen Dank. Aber wozu?“ (Peter Gross). Die Rede von der (über)alternden Gesellschaft ist heute alltäglich. Doch was bedeutet das eigentlich: Alter(n)? Ist das Altern eine unausweichliche Konstante unseres Daseins, die „biologische Uhr“, die unablässig tickt? Oder ist es vor allem ein kulturelles Konstrukt? Altern lässt sich zum einen als soziales Phänomen beschreiben, das gesamtgesellschaftlich zu bewältigende Aufgaben mit sich bringt. Zum anderen ist es aber etwas zutiefst Individuelles: Altern kann Gewinn sein, Gewinn an Erfahrung, an Selbstachtung, an Gelassenheit – aber auch Herausforderung, wenn Körper oder Geist nicht mehr ganz so „wollen, wie man selbst will“.
Weil zum Altern eine individuelle und eine soziale Seite gehört, geht es alle an – nicht nur „die Alten“, sondern auch die heranwachsende Generation. Wie sollen wir also mit dem Alter(n) umgehen? Zu dieser Frage möchte die diesjährige interdisziplinäre Ringvorlesung Denk- und Handlungsimpulse geben.
Unsere Lebenserwartung hat sich dramatisch erhöht. Während sie im Jahr 1900 im Durchschnitt nur ca. 49 Jahre betrug, können wir uns heute auf über 80 Jahre Lebenszeit freuen. Freuen—? Ist es wirklich erstrebenswert, alt zu werden? Holen uns nicht gerade in höheren Jahren all die Schwächen und Krankheiten ein, die vielleicht im Erbgut unseres Körpers angelegt sind? Kommt darauf an, sagen die Wissenschaftler. Sie weisen nach, dass die Art und Weise, wie wir leben, großen Einfluss auf Gesundheit und Lebenslust in späteren Jahren hat. Das heißt, es steht auch in unserer Macht, entscheidend daran mitzuwirken, dass das Älterwerden seine Schrecken verliert.
Nähere Infos und das komplette Programm der Reihe sind im Internet unter http://www.ku.de/kuniversale/programm/ zu finden.