Kooperation

Die Geschichte des Universitätsrechenzentrums der KU ist schon im Ursprung mit Kooperationen verknüpft: Als Auflage bei der Genehmigung eines Forschungsgroßgeräts hatten Gutachter der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG), einer führende kooperativen Einrichtung der Deutschen Wissenschaft, die URZ-Gründung initiiert.

  1. Auch die IT-Verantwortlichen der Universitäten hatten sich frühzeitig vernetzt. Im Jahr 1972 war der Arbeitskreis der Leiter wissenschaftlicher Rechenzentren (ALWR) gegründet worden. In seiner 23jährigen Geschichte hatte der ALWR insgesamt 11 Vorsitzende, darunter mit Dr. Wilhelm Held, RZ-Leiter der Universität Münster, in den Jahren 1987 bis 1989 den vormaligen Chef des URZ-Leiters Dr. Wolfgang Slaby. Im Jahr 1993 übernahm Dr. Slaby dann selbst den Vorsitz des ALWR, spielte eine wichtige Rolle bei der Gründung des für IT-LeiterInnen von Universitäten und Fachhochschulen in west- und ostdeutschen Bundesländern offenen ZKI-Vereins (Zentren für Kommunikation und Informationsverarbeitung in Lehre und Forschung e.V.) und war erster Vorsitzender des Kern-Arbeitskreises Universitäts-Rechenzentren innerhalb des ZKI.
  2. Seit seiner Gründung im Jahr 1994 hat der ZKI eine überragende Bedeutung für die Hochschul-IT-Landschaft in Deutschland bzw. im deutschsprachigen Raum. Bei jährlichen Frühjahrs- und Herbsttagungen werden zum einen aktuelle IT-Entwicklungen im Plenum diskutiert und stellen Firmen ihre Produkte und Dienstleistungen vor. Zum anderen bieten die Sitzungen, Ausstellungen und Abendveranstaltungen wichtige Gelegenheiten zur Etablierung und Pflege von Kontakten und für informellen fachlichen Austausch sowie Kooperation. Schließlich findet kontinuierliche fachliche Arbeit in verschiedenen ZKI-Arbeitskreisen statt, etwa zu Software-Lizenzen, Campusmanagement und Informationssicherheit, statt, von denen jeweils die AK-Mitglieder sowie die gesamte ZKI-Community profitieren. Das URZ ist an einigen ZKI-AKs beteiligt, insbesondere durch den URZ-Leiter am AK Strategie und Organisation (AK-SO) sowie durch Herrn Bernhard Brandel prominent im AK Informationssicherheit (Sprecherrolle seit 2023, vgl. Beitrag Informationssicherheit).
  3. Ebenfalls von überragender Bedeutung für die deutsche Hochschul-IT-Landschaft ist der DFN-Verein (Verein zur Förderung eines Deutschen Forschungsnetzes e. V.), der seit der Gründung im Jahr 1984 insbesondere das deutsche Wissenschaftsnetz X-WiN betreibt, das die KU und fast alle deutschen Hochschulen und Forschungsreinrichtungen sowohl untereinander und mit anderen nationalen und europäischen Wissenschaftsnetzen als auch mit relevanten Internetknotenpunkten und großen Providern (wie Telekom und Google) verbindet. Zum Leistungsumfang gehören neben dem eigentlichen Netzanschluss eine Vielzahl von Zusatzleistungen in den Bereichen Sicherheit und Email-Spamfilterung sowie u.a. Videokonferenzdienste und die Vermittlung von Rahmenverträgen kommerzieller Anbieter (u.a. den von der KU genutzten Zoom-Vertrag) sowie von IT-Dienstangeboten zwischen Hochschulen.  Auf Initiative des damaligen DFN-Verwaltungsratsmitglieds Dr. Slaby hin wurden ab 2014 kooperative Sync-and-Share-Dienste etabliert, zu denen inzwischen auch die (u.a. von der KU genutzte) FAUbox zählt. Das URZ ist einerseits über die IT-Infrastrukturabteilung an den jährlichen DFN-Betriebstagungen beteiligt und wird andererseits durch den URZ-Leiter in den Mitgliederversammlungen vertreten.
  4. Besonders intensiv und wirkungsvoll findet Austausch zu IT- und Digitalisierungsthemen im BRZL, dem Arbeitskreis Bayerischer RechenZentrums-Leiter statt. In monatlichen etwa 2stündigen Videokonferenzen sowie per Mailingliste und in regelmäßigen Präsenztreffen werden übergreifende Themen und gemeinsame Projekte besprochen sowie Informationen über aktuelle Entwicklungen an den einzelnen Rechenzentren bzw. Universitäten ausgetauscht. Neben den Leitern der Uni-Rechenzentren  (Unis Augsburg, Bamberg, Bayreuth, FAU, KU, TU Nürnberg, Passau, Regensburg und Würzburg sowie Universität der Bundeswehr) sind auch der technische Leiter des Leibniz-Rechenzentrum (LRZ, IT-Versorger der Münchener Hochschulen) sowie IT-Verantwortliche von LMU und TU München in diesem AK vertreten. Als kleinstes der beteiligten IT-Zentren profitiert das URZ besonders von Kooperation und Austausch, liefert aber auch immer wieder wichtige Impulse (zuletzt u.a. im Confluence- sowie KI-Kontext).
  5. Komplementär, teilweise aber personell überlappend, werden Hochschul-IT- und Digitalisierungs-Themen auch seit 2010 von der CIO-Runde der Universität Bayern e.V. in regelmäßigen Sitzungen sowie per Mailingliste und gemeinsamen Arbeitsbereichen (inzwischen in Confluence) behandelt. Teilweise sind die beteiligten Universitäten darin durch dedizierte CIOs vertreten, oft jedoch (auch) durch die IT-Leiter. Für die KU nimmt bislang der URZ-Leiter in seiner Rolle als stellvertretender CIO teil. Das Gremium konzentriert sich auf strategische Themen und IT-Governance, insbesondere auch auf Abstimmungen zwischen den IT-Verantwortlichen der Hochschulen und dem fachlich zuständigen Ministerium (StMWK, Bayerisches Staatsministerium für Wissenschaft und Kunst), das von Beginn an durch seine Abteilung Z (Zentrale Angelegenheiten, Digitalisierung und IT) vertreten ist. Im Jahr 2023 wurde die CIO-Runde in den neu gegründeten Digitalverbund Bayern integriert.
  6. Schon zuvor waren von BRZL und CIO-Runde kooperative Einrichtungen mit zentraler Finanzierung durch das StMWK initiiert wurden, insbesondere eine Stabsstelle IT-Recht an der Uni Würzburg und Hochschulübergreifende IT-Services (HITS) für IT-Sicherheit an der Hochschule Augsburg (inzwischen auf das LRZ ausgeweitet). Später wurden bestehende Angebote der Uni Würzburg zu einem HITS Beschaffung ausgebaut; weitere HITS sind geplant (siehe https://digitalverbund.bayern/projekte/). Das URZ erschließt all diese Angebote für die KU und beteiligt sich an ihrer Gestaltung sowie an Arbeitskreisen u.a. in den Bereichen IT-Sicherheit und Green-IT sowie an Fachgremien zur Vorbereitung von IT-Vergabeverfahren.
Mitarbeitende