Mit dem Preis geehrt wurde ebenso Prof. Dr. Thomas Trefzger (Universität Würzburg) für seine Idee eines „Mathematisch Informationstechnologischen und Naturwissenschaftlichen Didaktikzentrums, kurz „MIND“. Der BLLV -Förderpreis ist insgesamt mit 5000 Euro dotiert. Einen zweiten und dritten Preis vergab die Jury diesmal nicht. Prof. Dr. Joachim Kahlert, Direktor des Lehrerbildungszentrums der Universität München und Vorsitzender der Fachgruppe Hochschule im BLLV, betonte als Leiter der Jury, „beide Projekte zeigen für sehr unterschiedliche Fachgebiete, wie eine wissenschaftsbasierte Lehrerbildung mit klarem Berufsfeldbezug realisiert werden kann. In beiden ausgezeichnete Projekten lernen künftige Lehrerinnen und Lehrer Lernprozesse zu planen, zu gestalten und zu analysieren, die sowohl den fachlichen Anforderungen als auch den individuellen Lernvoraussetzungen der Schülerinnen und Schüler gerecht werden.“
„Wir wollen mit der Preisverleihung ein Zeichen für die Lehrerbildung setzen“, betonte BLLV-Präsident Klaus Wenzel im Vorfeld. Im universitären Alltag komme es mehr denn je auf die persönliche Initiative und das Engagement einzelner Dozentinnen und Dozenten an. Erfreulicherweise gebe es an den bayerischen Hochschulen viele wegweisende Beispiele, allerdings blieben sie weitgehend unbekannt. Nicht zuletzt auch aus diesem Grund verleihe der BLLV den Förderpreis „Pädagogik Innovativ“. „Die 27 eingeschickten Bewerbungen belegen eindrucksvoll, wie einfallsreich und fortschrittlich an vielen Hochschulen gelehrt wird.“
Dr. Marianne Häuptle-Barcelò und Oliver Meyer haben sich mit ihrem Projekt das Ziel gesetzt, den Forderungen des Bologna -Prozesses nach internationaler Vergleichbarkeit der Studienabschlüsse gerecht zu werden und gleichzeitig eine nachhaltige Evaluationskultur zu schaffen, bei der die individuellen Lernprozesse einzelner Studierender erfasst und dokumentiert werden. Anwendung fand die Idee bei den Fremdsprachenlehren. Die Wissenschaftler arbeiten mit Portfolios, die im Gegensatz zu den gängigen Dokumentationsmappen als echtes Lernbegleitinstrument verstanden werden. Die Konzeption beruht auf neuesten Erkenntnissen der Lernforschung und stützt die Individualisierung des Lernprozesses. Häuptle-Barcelò und Meyer setzen dabei auf den Einsatz neuer Medien und stellen den Studierenden sämtliche Materialien auf der universitären Internetplattform zur Verfügung.