Obwohl der Kongo über zahlreiche wertvolle Rohstoffe wie Gold und Diamanten verfügt, ist das Land bitterarm. Auch das seltene Erz Coltan, das für die Herstellung von Handys benötigt wird, findet sich unter den kongolesischen Bodenschätzen. Rebellen nehmen gezielt Coltan-Anbaugebiete ein, vertreiben, vergewaltigen, berauben und töten die dortige Zivilbevölkerung.
Vor allem für Frauen gilt das Land als der weltweit gefährlichste Ort. Vergewaltigungen und sexuelle Übergriffe sind an der Tagesordnung und eine gezielte Waffe des Bürgerkriegs. Etwa die Hälfte dieser Taten wird von Rebellen begangen. Sie hinterlassen schwer traumatisierte Frauen und Kinder, die neben den schlimmen Erfahrungen unter der Rechtlosigkeit und der fehlenden Hilfe leiden.
Die 33-jährige Preisträgerin Thérèse Mema setzt sich seit dem August 2009 für diese Frauen und Mädchen ein. Sie arbeitet in einem Traumazentrum, in dem vergewaltigte und traumatisierte Frauen Zuflucht und Ansprechpartner finden.
Unter dem Schirm von missio und der katholischen Kirche konnten bislang 16 solcher Trauma-Zentren errichtet werden. Thérèse Mema arbeitet für das katholische Büro „Justice & Peace“ und ist sowohl in Trauma-Arbeit als auch in Psychologie geschult. Sie betreut Frauen, die aufgrund der Vergewaltigungen von ihren Familien verstoßen wurden ebenso wie Frauen, die durch eine Vergewaltigung ungewollt schwanger wurden. Ihr Ziel ist es, die Familien zu versöhnen und Müttern und Kindern einen Weg in ein normales Zusammenleben aufzuzeigen.
Die überzeugte Katholikin und Mutter dreier Kinder leistet neben ihrer Arbeit für Betroffene auch Aufklärungsarbeit, indem sie versucht, den Zusammenhang zwischen den Mobiltelefonen der ersten Welt und dem blutigen Krieg im Kongo darzustellen. Obwohl sie bei ihrer Arbeit auch ihr Leben riskiert, lässt sie sich nicht einschüchtern und engagiert sich weiter, was nun mit dem Preis des AK Shalom honoriert werden soll. Dem Arbeitskreis gehören seit 33 Jahren ausschließlich ehrenamtliche Mitglieder an, vornehmlich Studierende und Bürger aus Eichstätt.
Weitere Informationen zum AK Shalom gibt es unter http://akshalom.landlos.de/.