TF-KVT Therapeut:innen-Tag an der KU stärkt Netzwerk und Austausch

Wie gelingt es, traumatisierten Kindern und Jugendlichen nachhaltig zu helfen? Und wie lässt sich dafür ein stabiles Netzwerk an Therapeutinnen und Therapeuten aufbauen? Diese Fragen standen im Zentrum des 2. TF-KVT Therapeut:innen-Tags, der am 26. September an der KU stattfand. Veranstaltet wurde er vom Lehrstuhl für Klinische und Biologische Psychologie rund um Prof. Dr. Rita Rosner, die die beiden großen Forschungsprojekte BETTER CARE und BESTFORCAN im Bereich Traumatherapie 2019 initiiert und durchgeführt hatte.

Das Abschlusstreffen zu den beiden Projekten im vergangenen Jahr war zugleich der Startschuss für ein bundesweites Netzwerk von in der Traumafokussierten Kognitive Verhaltenstherapien (TF-KVT) ausgebildeten Therapeutinnen und Therapeuten. Vergangene Woche trafen sich nun 50 Personen in Eichstätt, um dieses Netzwerk weiter zu stärken, sich über neue Forschungserkenntnisse auszutauschen und Erfahrungen aus der Praxis zu reflektieren. Hinzu kamen 35 Online-Teilnehmende via Zoom.

Sowohl BETTER CARE als auch BESTFORCAN zielen auf eine verbesserte Versorgung traumatisierter Kinder und Jugendlicher auf Basis der TF-KVT. Während BESTFORCAN den Fokus auf Kinder und Jugendliche legt, die körperliche oder sexuelle Gewalt oder Vernachlässigung erlebt haben, stehen bei BETTER CARE unbegleitete junge Geflüchtete im Mittelpunkt. In beiden Projekten wurden Weiterbildungen in der TF-KVT angeboten, um so eine evidenzbasierte Behandlung der Betroffenen nachhaltig und möglichst großflächig sicherzustellen. 

Am TF-KVT Therapeut:innentag zeigte Prof. Dr. Rita Rosner in ihrem Vortrag auf, welche Faktoren entscheidend für eine solche erfolgreiche Weiterbildung sind. Daran anknüpfend blickte Dr. Alexander Tewes, Instituts- und Ausbildungsleitung des Lüneburger Ausbildungsinstituts für Kinder- und Jugendlichenverhaltenstherapie, auf wiederkehrende Themen in der traumafokussierten Supervision der Therapeutinnen und Therapeuten. Prof. Dr. Elisa Pfeiffer, Inhaberin des Lehrstuhls für Klinische Psychologie & Kinder- und Jugendlichenpsychotherapie an der KU, präsentierte wissenschaftliche Nachweise für die Wirksamkeit des gestuften Versorgungsansatzes im Projekt BETTER CARE und befasste sich mit der Frage, wie die Nutzung der Angebote gesteigert werden kann. Perspektiven aus einem schweizerischen Forschungsprojekt zu niederschwelligen psychologischen Interventionen für traumatisierte Geflüchtete ergänzte PD Dr. Naser Morina von der Universität Zürich. Am Nachmittag trafen sich die Teilnehmenden in Kleingruppen in Fall-Workshops. 

Weitere Informationen zu den abgeschlossenen Projekten und zur TF-KVT sind verfügbar unter www.ku.de/trauma

Mitarbeitende