Ostenstrae 29

Gebäude Ostenstraße 29

Osten 29
Adresse

Ostenstrasse 29
85072 Eichstätt

 

Einrichtungen
  • Lehr- und Überäume der Professur für Musikpädagogik und Musikdidaktik sowie der Professur für Musikwissenschaft

 

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Gebäudeinfos

Ostenstr. 29

Kleine spätmittelalterliche Baugruppe in Fachwerk-Ständer-Bauweise mit barocker Erneuerung der straßenseitigen Fassaden in verputztem Mauerwerk; giebelständiger Hauptbau zweigeschossig mit Kniestock und Kalkplattendach, um 1442/43 erbaut und um 1562 an der östlichen Längsseite erweitert, Veränderungen 1699, 1756-66 und 1887 (Daten dendro.dat.), 2000 umfassend umgebaut; nach Osten schmaler traufständiger Anbau, zweigeschossig mit Kniestock und steilem Satteldach, um 1572 (dendro.dat.). (Quelle: Bayerisches Landesamt für Denkmalpflege)

Der Gebäudekomplex am äußersten Rand der historischen Ostenvorstadt blickt als eines der ältesten Anwesen Eichstätts auf eine über 500-jährige Baugeschichte zurück. Nicht weniger als 32 verschiedene Bau- und Veränderungsphasen konnte die Bauforschung feststellen – von der Errichtung eines giebelständigen Jurahauses um 1442/42 bis zur Mitte es 20. Jhs. Sie hatten einen stetigen Gestaltwandel des relativ kleinen Handwerkerhauses zur Folge gehabt. Nach Jahrhunderten teils abenteuerlicher Umbauten war die Geschichte des Bürgerhauses Ende des 20. Jh. An einem „tollen Punkt“ angekommen, drohte nach jahrzehntelanger Vernachlässigung der Abriss. Eine Sanierung war – auch in wirtschaftlicher Hinsicht – lange umstritten, stellte sich doch angesichts von 500 Jahre Veränderungen und Ergänzungen, angesichts eines Konglomerats, das gleich einen Bausatz immer wieder überformt worden war, die Frage nach dem Original. Vorrangig war die Frage zu klären, welche Phrase der Baugeschichte konserviert, an welchem Punkt die Historie „eingefroren“ werden sollte. Im Zuge der zweijährigen Maßnahme erwiesen sich zudem Bausubstanz und Baugrund als derart instabil, dass gerade 20 Prozent der Substanz zu retten waren.

Aufgrund der verwirrenden Fülle an Baubefunden wurde es schließlich unmöglich, eine Hauptbauphase herauszuschälen. Man rettete, wo rettbar, man rekonstruierte, wo sinnvoll, man schrieb die Geschichte des Bauwerks fort, wo vertretbar. Bei aller Anpassung an moderne Bedürfnisse vermögen Maßstäblichkeit und Kleinteiligkeit weiterhin von der bewegten Geschichte eines Handwerkerhauses am Rand der Stadt zu erzählen. (Grund)

Sanierung 1998 bis 2000 durch das Diözesan- und Universitätsbauamt; Architekten Dipl.-Ing. Architekt Karl Frey und Dipl.-Ing. (FH) Bernhard Fürnriede

Das Gebäude ist im Erdgeschoss stufenfrei über eine Rampe zugänglich. Beim Öffnen der Eingangstür kann Hilfe erforderlich sein. Im Gebäude gibt es Schwellen und Stufen, die einen Zugang zu allen Bereichen des Gebäudes für Personen im Rollstuhl nicht ermöglichen. Es befinden sich kein Aufzug und kein barrierefreies WC im Gebäude. Behindertenparkplätze sind auf dem nahegelegenen Waisenhaus-Parkplatz zu finden. Leider stehen aktuell noch kein Leitsystem und keine Braille-Türschilder zur Verfügung