Berufsorientierung per App: „WiLink“ für die Region Ingolstadt

Schulen, Unternehmen und Institutionen der Berufsorientierung niedrigschwellig miteinander vernetzen – dieses Ziel verfolgt die digitale Plattform „WiLink“, die an der Katholischen Universität Eichstätt-Ingolstadt (KU) ins Leben gerufen wurde. Nach einer Testphase in München ist die App nun auch in der Region Ingolstadt für Interessierte verfügbar. Dort und in weiteren Regionen Deutschlands, in denen „WiLink“ bereits genutzt werden kann, möchte das gleichnamige Social Start-up hinter der App das Nutzernetzwerk vergrößern.

Nach dem Schulabschluss wissen viele junge Menschen nicht, ob sie ein Studium oder eine Ausbildung beginnen sollen. Das Angebot ist groß, Unternehmen unterschiedlichster Branchen suchen dringend Auszubildende. An Schulen, wo Schülerinnen und Schüler jahrelang die Voraussetzungen für ihren Einstieg ins Arbeitsleben schaffen, ist Berufsorientierung bereits ein wichtiges Thema. Doch die Vernetzung mit Unternehmen und Institutionen zur Berufsorientierung in der Region stellt häufig eine Herausforderung dar, weil z.B. Ansprechpartnerinnen und Ansprechpartner nicht bekannt sind. An dieser Stelle baut „WiLink“ als kostenloses, digitales Netzwerk zur Berufsorientierung eine Brücke zwischen Schulen und Unternehmen. Über die App können sich Unternehmen und Institutionen zur Berufsorientierung z.B. mit Ansprechpersonen präsentieren, mit Schulen vernetzen und Materialien oder Veranstaltungstermine rund um Berufsorientierung veröffentlichen. 

Die Idee und das erste Konzept für „WiLink“ entwickelten Studierende 2021 im Rahmen eines Transferseminars unter der Leitung von Prof. Dr. André Habisch, der an der KU die Professur für Christliche Sozialethik und Gesellschaftspolitik innehat. Seitdem wurde die Plattform immer weiterentwickelt. Johannes Kellner, Mitarbeiter am Lehrstuhl von André Habisch und im Projekt „Mensch in Bewegung“, war damals noch als Student an der Entwicklung der App beteiligt. Im vergangenen Sommersemester veranstalteten André Habisch und er gemeinsam ein Seminar, in dem Studierende der WFI „WiLink“ weiterentwickelten. Ein Kernelement war dabei der Einbezug von Expertinnen und Experten aus der Zielgruppe der App, erklärt Habisch: „Eine Plattform, die Schulen und Unternehmen im Bereich Berufsorientierung unterstützen soll, muss nutzerfreundlich sein und Funktionen bieten, die den Akteuren im Umgang mit dem Thema Berufsorientierung bislang fehlen. Daher war uns bei der Weiterentwicklung von ,WiLink‘ der Austausch mit und das Feedback von Schulen, Unternehmen sowie Expertinnen und Experten sehr wichtig.“
Ausgangspunkt für die Weiterentwicklung der App war deshalb ein Workshop, bei dem im Mai Lehrkräfte, Unternehmensvertreterinnen und -vertreter sowie Expertinnen und Experten aus Institutionen der Bildungsforschung zusammenkamen. Gemeinsam erörterten sie die vielfältigen Herausforderungen der digitalen Berufsorientierung, wie beispielsweise die Rolle von Eltern in der beruflichen Orientierungsphase ihrer Kinder. Ausgehend von den Aussagen der Workshopteilnehmenden erarbeiteten die Studierenden in drei Gruppen Konzepte für die Optimierung der App. Am Ende des Semesters stellten sie den Expertinnen und Experten die Ergebnisse ihrer Arbeit vor.

Wie geht es jetzt weiter? „Unser Ziel ist jetzt vor allem, viele Schulen, Unternehmen und Institutionen der Berufsausbildung bayernweit von WiLink zu überzeugen, damit das Netzwerk wächst und die Nutzerinnen und Nutzer davon profitieren“, schildert Kellner. „Wir freuen uns, dass die App nun auch an den beiden Standorten der KU in Eichstätt und Ingolstadt genutzt werden kann. In Eichstätt steht das Team von „WiLink“ nun zum Beispiel mit dem Schulamt in Kontakt, um die Plattform bekannter zu machen.

„WiLink“ ist ein kostenloses Angebot und wird durch Förderer finanziert. Für die bayernweite Verbreitung sowie die fortlaufende technische Betreuung der App ist das Social Start-up auf der Suche nach weiterer Unterstützung. Wer das Angebot finanziell unterstützen möchte, kann sich an info(at)wilink.de wenden.

Das Projekt „Mensch in Bewegung“ wird vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) und dem Land Bayern im Rahmen der Förderinitiative Innovative Hochschule gefördert.