Katharina Hartinger und Philipp Krug, wissenschaftliche Mitarbeiterin für VWL, insbesondere Makroökonomik, beziehungsweise Doktorand am Lehrstuhl für VWL, insbesondere Finanzwissenschaft, sind sich einig: Der Aufenthalt in Lindau war eine einzigartige Erfahrung, die sie in ihrer weiteren Karriere begleiten wird. Hartinger beschreibt sie als ein „Tank an Möglichkeiten“. „Diese Woche war so wichtig, dass sich ihre Wichtigkeit erst im Laufe der Zeit zeigen wird. Wir können darauf aufbauend nun Kooperationsprojekte starten oder Nobelpreisträgern eine Mail schreiben, wenn wir zum Beispiel ein Paper fertig haben.“ Durch die Kombination aus verschiedenen Formaten gab es zahlreiche Möglichkeiten, mit Nobelpreisträgern und anderen Teilnehmenden ins Gespräch zu kommen: „Die Mischung aus Vorträgen, einem Ausflug zur Insel, gemeinsamen Mittagessen und Kaffeepausen war fantastisch arrangiert und hat dem Ganzen eine besondere Note verliehen.“
Das Nobelpreisträgertreffen in Lindau war für Krug geprägt von bereicherndem Austausch. „Es gab großartige Berührungspunkte.“ Die vielseitigen Vorträge und Diskussionen weiteten seinen Blick – sie ermöglichten, auch in Themen einzutauchen, die in der eigenen Forschung weniger präsent sind, und neue Perspektiven einzunehmen. Besonders beeindruckt hatte ihn ein Vortrag von Nobelpreisträger Robert C. Merton zur Reformierung der Altersvorsorge. „Die Woche hat dazu angeregt, neugierig zu sein, und viele spannende Fragen zum Nachdenken aufgeworfen – insbesondere auch zu aktuellen Themen wie der ökonomischen Wirkung von Kriegssanktionen oder nachhaltigen Investments.“
Was Hartinger vor allem in Erinnerung bleiben wird, ist ihre Paneldiskussion: Dabei diskutierte sie unter anderem mit den Nobelpreisträgern Joseph E. Stiglitz und Richard H. Thaler zum Thema ,Social Change and Social Media‘. „Ich wusste nicht, was mich erwartet – aber es wurde sehr kontrovers und intensiv. Trotzdem hatte ich große Redeanteile.“ In der Diskussion ging es um sozialen Wandel und den Einfluss der Medien darauf. Hartinger vertrat die Ansicht, dass Soziale Medien dazu dienen würden, Entwicklungen, die es sowieso gegeben hätte, zu beschleunigen. „Es braucht große Kräfte, um sozialen Wandel herbeizuführen. Es würde Bewegungen wie Fridays For Future nicht gerecht werden, zu sagen, Soziale Medien seien alleine dafür verantwortlich.“ Zudem nutzte sie die Chance, um als Bildungsökonomin auf die Bedeutung von Medienkompetenzen aufmerksam zu machen. „Die Podiumsdiskussion hat mir viel Selbstbewusstsein gegeben, zumindest bis zu einem gewissen Maß mit Nobelpreisträgern mithalten zu können. Ich kann jetzt schon sagen, dass mich dieses Erlebnis als Nachwuchsforscherin geprägt hat.“
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