Fähigkeiten jenseits des Messbaren erwecken: KU begrüßt neue Studierende zum Semesterstart

Mit der Begrüßung der neuen Studierenden in der Aula der Katholischen Universität Eichstätt-Ingolstadt (KU) hat für diese „ein prägender Lebensabschnitt“ begonnen, wie der Magnus Cancellarius der KU, Kardinal Reinhard Marx, in seiner Ansprache betont hat. Und auch mit dessen Abschluss werde man später weiter suchend und nie abgeschlossen sein. Er ermunterte deshalb die neuen Kommilitoninnen und Kommilitonen, Mut zum Denken zu haben und über den Tellerrand des eigenen Faches hinaus zu blicken.

Marx

Zuvor hatte Kardinal Marx im Gottesdienst zum Semesterstart mit Blick auf die aktuellen Konflikte und Kriege appelliert: „Eine Universität muss ein Ort der Aufklärung und der Hilfe zum kritischen Denken sein. Eine katholische Universität hilft mit dem Evangelium, tiefer zu sehen, energischer zu hoffen, versöhnungsbereit einen Dialog zu führen und Wissenschaften miteinander ins Gespräch zu bringen – auf der Grundlage dessen, dass alle Menschen eine gleiche Würde haben.“ Die Welt sei im Vergleich zur Zeit vor 30 Jahren unsicherer geworden, der Fundamentalismus habe zugenommen. Doch gerade Fundamentalismus sei gerade nicht im Evangelium zu finden: „Die biblische Vorstellung davon, dass jeder Mensch Bild Gottes ist. Die Rechte des Einzelnen sind eine Grundlage unserer Zivilisation.“

KU-Präsidentin Prof. Dr. Gabriele Gien schilderte in ihrer Begrüßung, dass es der KU ein besonderes Anliegen sei, bei den Studierenden ihre „Fähigkeiten jenseits des Messbaren zu erwecken“. Zudem seien die Probleme der Welt nicht aus der Perspektive einzelner Fächer lösbar, so dass auch der interdisziplinäre Austausch von besonderer Bedeutung an der KU sei, der den Anspruch habe, Gesellschaft und Wissenschaft in den Dialog zu bringen. Die Lehre an der Katholischen Universität sei bewusst von neuen Formaten geprägt, in der die individuellen Fähigkeiten und Fertigkeiten bei der Problemlösung Berücksichtigung finden. Dies zeige sich auch im vielfältigen Engagement der Studierenden.

Bezugnehmend auf die Predigt von Kardinal Marx schilderte Prof. Dr. Klaus Meier, Vizepräsident für Studium und Lehre, dass man heute viel Polarisierung und schnelle Urteile erlebe, ohne dass man sich in Tiefe und Breite mit einer Thematik befasst habe: „Sie sollen hier lernen, dass man sich mit wissenschaftlicher Rigorosität eine wissenschaftliche Evidenz erarbeitet, um dann gut diskutieren und argumentieren zu können. Es gibt nicht die Erkenntnis schlechthin, sondern wir sind alle auf dem Weg.“ Die Studierenden der KU zeichne aus, dass sie kritisch denken, in Zusammenhängen denken wollen und die nächste Generation im Blick haben.

Grienberger

Für die Stadt Eichstätt hieß Oberbürgermeister Josef Grienberger die neuen Studierenden willkommen und betonte, dass in der Stadt die Gemeinschaft im Vordergrund stehe. „Diese Stadt ist geprägt davon, dass sich jede Bürgerin und jeder Bürger auf verschiedenste Weise einbringen kann. Auch Ihnen wollen wir dieses Angebot machen“, sagte Grienberger gerichtet an die neuen Studierenden. Denn die Herausforderungen der Zeit könnten nicht allein von staatlicher Seite gemeistert werden, sondern gemeinsam Lösungen gesucht würden. Die KU und die Stadt kooperieren, wie Grienberger berichtet, auf vielfältige Weise, um die Bedingungen von Engagement zu erforschen und zu fördern. Auch die Sprecherinnen und Sprecher des Studentischen Konvents warben für die vielfältigen Möglichkeiten zum Engagement innerhalb der Universität und stellten die Aufgaben der Studierendenvertretung vor.

WFI

Die Relevanz des Engagements für die Kommilitonen und Kommilitonen, die Universität und die Gesamtgesellschaft war auch bei der Begrüßung der Neuimmatrikulierten in Ingolstadt ein zentrales Thema. Prof. Dr. André Habisch, Dekan der Wirtschaftswissenschaftlichen Fakultät, Studiendekan Prof. Alexander Danzer sowie Prof. Dr. Shashi Matta, Prodekan für Internationalisierung, ermutigten die Studierenden in ihren jeweiligen einführenden Worten, in verschiedenen Arbeitskreisen und Organisationen mitzuwirken. Denn dadurch erweitere sich nicht nur der eigene Horizont – die im Studium geknüpften Kontakte seien ein für die gesamte Karriere wertvolles Netzwerk.