„Die Digitalisierung sorgt grundsätzlich für eine große Preistransparenz, was Unternehmen in Zugzwang bringt, ihrer Kundschaft noch bessere Argumente für einen Kauf zu bieten. Zudem gilt es, die verschiedenen Berührungspunkte konsistent zu managen, an denen Kundinnen und Kunden in Kontakt zu Unternehmen treten. Es darf etwa keinen Bruch geben zwischen der Betreuung im Ladengeschäft und dem Onlineshop“, schildert Ruhnau. Zudem habe sich das Weiterempfehlungsverhalten im Zuge digitaler Kanäle verändert, was es leichter mache, sich zu beschweren und seinen Unmut öffentlich zu verbreiten.
Für Ruhnau beschränken sich Fragen des Digitalen Marketings jedoch nicht auf die Aspekte der Vertriebskanäle oder des Beschwerdemanagements. So untersuchte er zum Beispiel auch, wie das Image von Unternehmen bei Konsumentinnen und Konsumenten durch smarte Haushaltsgeräte beeinflusst wird und welche Rolle der Umgang mit Datensicherheit für die positive Wahrnehmung bei der Kundschaft hat.
Neben dem Geschäft mit Privatkunden geht Professor Ruhnau in seiner Forschung auch den Herausforderungen von Digitalisierung im Business-to-Business-Bereich nach. In der Baubranche bieten Firmen ihren Auftraggebern etwa zunehmend an, noch vor dem ersten Spatenstich eine künftige Fabrik mit Hilfe von Augmented Reality zu durchstreifen, Fertigungslinien in Augenschein zu nehmen und Detailplanungen vorzunehmen. Auch und gerade solche Aspekte stehen, so Ruhnau, beispielhaft für sein Verständnis von digitalem Marketing.
Prof. Dr. Robin-Christopher Ruhnau stammt aus Tübingen und absolvierte zunächst einen Bachelorstudiengang für Tourismusmanagement an der Hochschule München und wechselte für den Masterstudiengang in Management an die Universität Mannheim. An dieser wurde er promoviert und war Habilitand am dortigen Lehrstuhl für Business-to-Business Marketing, Sales & Pricing.
Ruhnau neuer Juniorprofessor für Digitales Marketing
