Weniger Kunst und Musik? – Experten kritisieren Pläne für Grundschulreform

Musizierendes Mädchen
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Das bayerische Kabinett plant eine Reform des Stundenplans in den Grundschulen: Als Reaktion auf das schlechte Abschneiden in der "Pisa"-Studie soll es mehr Stunden in Deutsch und Mathe geben – dafür sollen Kunst, Musik und Werken zu einem Fächerverbund zusammengelegt werden. Seit Bekanntwerden dieser Pläne wird heftig diskutiert.

Der Fokus auf eine Stärkung der Kernfächer der Grundschule, Deutsch und Mathematik, sowie die wissenschaftliche Fundierung von Diagnose- und Förderinstrumenten sei grundsätzlich zu begrüßen, sagt Dr. Petra Hiebl, die Leiterin des Zentrums für Lehrerinnen- und Lehrerbildung der KU. Erfreulich sei auch, dass die frühkindliche Förderung betont werde. „Es ist evident, dass sie für gelingende Bildungsprozesse eine wesentliche Rolle spielt“, so die Grundschuldidaktikerin. Generell sei auch die Übertragung von Verantwortlichkeiten zur Planung von Unterricht an die Schulen sinnvoll. Jedoch, so warnt Hiebl, nehme die geplante Überarbeitung der Stundentafel und „Flexibilisierung“ in den musisch-kreativen Fächern den Kindern davon, was sie dringend brauchen: den Raum für Kreativität und Persönlichkeitsentfaltung. „Die musisch-kreativen Fächer leisten zu einer ganzheitlichen Persönlichkeitsentwicklung und zum Auftrag der Grundschule, nämlich einer grundlegenden Bildung, einen wichtigen Beitrag.“ Zu bedenken sei hierbei, dass nicht jedes Kind vom Elternhaus mit zusätzlichen Angeboten in Musik, Kunst oder auch Werken und Gestalten gefördert werde, was zu ungleichen Startchancen der Kinder führe.

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