Nicht wenige Kinder und Jugendliche werden im Laufe ihres Lebens Opfer von Gewalt oder Vernachlässigung. Dies können körperliche oder sexuelle Übergriffe innerhalb der Familie sein, aber auch außerhalb der Familie, durch Gleichaltrige oder ältere Jugendliche. Zusätzlich gibt es viele Fälle von körperlicher oder psychischer Vernachlässigung. Es ist eine normale Reaktion, wenn Kinder oder Jugendliche direkt im Anschluss an das Erlebnis eine starke psychische Belastung empfinden.
Häufig lässt die Belastung nach einiger Zeit von selbst nach. Hält der Stress und die psychische Belastung jedoch über einen Monat an, spricht man von einer Posttraumatischen Belastungsstörung. Anzeichen dieser Erkrankung sind das ungewollte und belastende Erinnern von traumatischen Erlebnissen, aber auch Schlafprobleme, eine starke Unruhe, Teilnahmslosigkeit und Gleichgültigkeit gegenüber der Umwelt und anderen Menschen oder verzerrte Überzeugungen wie z.B. Selbstvorwürfe (weitere Anzeichen finden sich unter dem Abschnitt zu Posttraumatischer Belastungsstörung). Eine Posttraumatische Belastungsstörung kann mithilfe von Psychotherapie sehr gut behandelt werden. Hierdurch kann die Lebensqualität der Kinder und Jugendlichen wieder erhöht und ihre Belastung gelindert werden. Eine frühzeitige Behandlung kann das Entstehen weiterer psychischer Erkrankungen wie Depression oder Essstörungen verhindern. Menschen, die unter Gewalterfahrungen in der Kindheit leiden, werden auf Dauer oft auch körperlich krank, wenn die Symptome nicht behandelt werden.