Ausstellung der Universitätsbibliothek Eichstätt-Ingolstadt „Das Ganze im Fragment“

Um über die historische Bedeutung und die Notwendigkeit von Dokumentation und Sicherung dieser Überreste der schriftlichen Überlieferung zu informieren, zeigt die Universitätsbibliothek in der Staats- und Seminarbibliothek im Hofgarten die kleine Ausstellung „Das Ganze im Fragment“.

Fragmente aus mittelalterlichen Handschriften, die in Einbänden weiterverarbeitet worden sind, gehören zu den verborgenen Kostbarkeiten einer Bibliothek, die weitgehend Spezialisten interessieren. Zu einer Sensation werden sie, wenn sie deutschsprachige Texte, besser noch das Nibelungenlied, überliefern. Die Suche nach spektakulären Fragmenten ist nicht abgeschlossen, denn unentdeckte Pergamentfragmente gibt es viele in Bibliotheken. Mehrheitlich handelt es sich um lateinische Texte, häufig um liturgische oder juristische Texte, die bei ihrer Entdeckung aber nur wenig Resonanz finden. Dabei besitzen gerade die mittelalterlichen Fragmente nach den vielen gewaltsamen Zerstörungen von Schriftgut in der Vergangenheit einen großen Zeugniswert – und Bibliotheken besitzen diese vergessenen Schätze oft in großen Mengen.

Um über die historische Bedeutung und die Notwendigkeit von Dokumentation und Sicherung dieser Überreste der schriftlichen Überlieferung zu informieren, zeigt die Universitätsbibliothek in der Staats- und Seminarbibliothek im Hofgarten die kleine Ausstellung „Das Ganze im Fragment“. Diese wurde von der Martinus-Bibliothek in Mainz als Wanderausstellung konzipiert. Entstanden ist sie im Rahmen des von der Koordinierungsstelle zur Erhaltung des schriftlichen Kulturguts geförderten Modellprojekts „Dokumentation und Sicherung von Fragmenten aus mittelalterliche Handschriften und frühneuzeitlichen Drucken in kirchlichen Bibliotheken. Praxishilfen, Know-how – Transfer“.

Texttafeln informieren darüber, wie das Fragment seine heutige Wertschätzung erhielt, aber auch, wie aus Handschriften und Kunstwerken Fragmente geworden sind. Dargestellt wird der Umgang mit den Fragmenten, etwa das Bemühen, sie zu ergänzen, ihre Auswertung durch die Wissenschaft oder gar ihre Verwendung als Zierde. Gezeigt werden zudem ausgesuchte Fragmentfunde aus den reichen historischen Beständen der Universitätsbibliothek, darunter auch die sogenannte „Benediktsregel“ aus dem 8./9.Jahrhundert, den ältesten Textzeugen in der Bibliothek.

 

Ausstellung in der Staats- und Seminarbibliothek im Hofgarten

Laufzeit und Öffnungszeiten:

12. – 31. Juli 2018

Montags bis freitags von 8:30 bis 18:00 Uhr