Das Unbekannte faszinierte und erschreckte die Menschen seit der Antike. In schriftlichen und bildlichen Darstellungen entfaltete sich ein breites Spektrum der Wahrnehmung des Fremden: vom „edlen Wilden“, der das Ideal einer ursprünglichen Lebensweise verkörpert und in Einklang mit der Natur lebt, bis zum kulturell unterlegenen „Barbaren“ , den es abzuwehren oder zu kultivieren gilt. Über viele Jahrhunderte hinweg ging mit der Entdeckung neuer Länder und Völker deren Eroberung einher – häufig unter Verlust der als „minderwertig“ eingestuften Kultur und ihrer sprachlichen, sozialen und baulichen Eigenheiten.
Als Anreize für die Erkundung neuer Regionen finden sich sehr unterschiedliche Motive: Neugier und Abenteuerlust, wissenschaftliche Reputation, aber auch ökonomische Vorteile und machtpolitische Gründe. Letztere führten vor allem in der Kolonialzeit zu einem Wettlauf um strategisch wichtige geographische Punkte und einer Sicherung der Zugänge zu diesen Außenstationen. Ein Resultat daraus war schließlich auch die Erforschung der Nord- und Südsee sowie die Suche nach den kürzesten und sichersten Seefahrtsrouten um die Welt.
Im Zuge der Eroberung kamen Forscher und Reisende in vormals unbekannte Gegenden und brachten das Wissen um neue Arten auf den Gebieten von Flora und Fauna nach Europa mit. Diese Exoten wurden später „importiert“ und schmückten Gärten und Menagerien der herrschenden Eliten. Auch in Kunst und Kartographie haben sie als malerisches Beiwerk häufig Eingang in repräsentative Darstellungen gefunden.
Die Ausstellung legt zunächst den Schwerpunkt auf Süd- und Nordamerika, das als „Neue Welt“ an der Wende vom 15. zum 16. Jahrhunderts in den Blick der Europäer geriet. Im 18. und 19. Jahrhundert suchten zahlreiche Expeditionen den Weg durch das Nordpolarmeer und zu Nord- und Südpol.
Ab November richtet sich der Fokus auf Asien und Afrika, die durch Handelsreisende, Missionare und vor allem durch die europäische Expansionspolitik in der frühen Neuzeit intensiv erkundet wurden. Damit einher ging ein enormer Fortschritt auf dem Gebiet der Kartographie, die im 17. Jahrhundert eine Blüte erlebte.
Ausstellung der UB Eichstätt-Ingolstadt
in der Staats- und Seminarbibliothek, Am Hofgarten 1
29.06.2016 – 28.02.2017
Öffnungszeiten Juni – Juli und Oktober – Februar:
Mo – Fr: 8:30 – 19:00 Uhr
Öffnungszeiten August – September:
Mo – Fr: 8:30 – 17:00 Uhr
Programm der Ausstellung
Juni – Oktober 2016
- Zeit der Entdeckungsreisen
- Entdeckungen in Flora, Fauna und Geologie
- Erforschung Nord-, Mittel- und Südamerikas
- Erkundungsreisen zum Süd- und Nordpol
November 2016 – Februar 2017
- Entdeckungsreisen in der Antike
- Erkundung Afrikas und des Vorderen Orients
- niederländischer Überseehandel und Fortschritte in der Kartographie