„Die Digitalisierung treibt Medienorganisationen, Redaktionen und Medienschaffende vor sich her – verbunden mit sinkenden Erlösen und einer gestiegenen Bedeutung von sozialen Medien für die Herstellung von Öffentlichkeit. Gleichzeitig wird versucht, Journalismus zu umgehen, zu verunglimpfen und dadurch zu marginalisieren – und damit letztlich die Öffentlichkeit zu manipulieren und die Demokratie zu untergraben“, klärt Professor Dr. Klaus Meier als Inhaber des Lehrstuhls für Journalistik I an der KU. Zwar sei die deutsche Journalismusforschung auf internationaler Ebene sehr präsent und geschätzt, jedoch stelle sich die Frage, ob die Erforschung und Analyse speziell von Journalismus in Deutschland dabei eine zu kleine Rolle spiele. Im Hinblick auf die Ausbildung von künftigen Journalistinnen und Journalisten gelte es zu klären, welche Kompetenzen sie für den Umgang mit Hass und dem Rechtfertigungsdruck erhalten.
Neben dem theoretischen Fundament von Journalistik und Journalismusforschung sowie neuen wissenschaftlichen Methoden – zum Beispiel im Umgang mit Big Data –will die Fachgruppe bei ihrer Jahrestagung auch darüber diskutieren, welchen Beitrag Wissenschaft dazu leisten muss, damit die Rolle, Bedeutung und Qualität von Journalismus für die Gesellschaft in der Öffentlichkeit verstanden werden: „Es stellt sich die Frage, ob sich Wissenschaft stärker in öffentliche Debatten einmischen muss, um zu einer differenzierten und konstruktiven Auseinandersetzung mit Journalismus beizutragen“, erläutert Professor Meier.
Einblick in die Themen der DGPuK-Tagung „"Neujustierung der Journalistik / Journalismusforschung in der digitalen Gesellschaft" gibt es online unter https://journalistik.ku.de/dgpuk-tagung-2019/.