Der Mensch im Vitalozän. Eine geosoziologische Perspektive

Vortrag im Rahmen der K'Universale Ringvorlesung

Das Anthropozän steht für die Botschaft, dass der Mensch die Erde so gravierend verändert hat, dass sie als vom Menschen gemacht angesehen und folglich auch so benannt werden muss. Da die Erde jedoch nicht nur von, sondern auch für ihn gestaltet und umgewandelt wurde und wird, droht alles andere Lebendige auf der Strecke zu bleiben, was zunehmend auch sein eigenes Überleben gefährdet. Wir bewegen uns deshalb eher im Zeitalter des Lebendigen und dessen zunehmenden Gefährdung, weshalb ich vorgeschlagen habe, es Vitalozän zu nennen. Im Vortrag soll die spezifische Rolle des Menschen in diesem Vitalozän analysiert werden. Denn bei den Diagnosen über die von Menschen in Gang gesetzten Verwandlungen der Erde gerät allzu leicht in Vergessenheit, dass dabei auch der Mensch nicht derselbe geblieben ist. Die Frage lautet deshalb konkret: Wenn der Mensch als homo sapiens im Holozän erschien, mit welchem Menschen haben wir es dann gegenwärtig zu tun?

Prof. Dr. Markus Schroer, Professur für allgemeine Soziologie , Universität Marburg

Die Veranstaltung findet im Rahmen der K'Universale-Ringvorlesung "Weltverhältnisse im Posthumanismus Umreißen, Umdenken, Umgestalten" statt.

www.ku.de/posthumanismus