Hexenjagd im „christlich-jüdischen“ Märchenland. Aktuelle „Antisemitismus-Debatten“ und neuer Nationalismus

Vortragsreihe "Grenzen in Bewegung" am ZFM im Sommersemester 2021

Spätestens mit dem „Antisemitismus-Beschluss“ des Deutschen Bundestages und seinen Folgen ist deutlich geworden, dass die Diskussion um die Gefahren des Antisemitismus zum politischen Kleingeld nationaler Interessen und nationalistischer Ideologien geworden ist. Unter der Parole des „christlich-jüdischen Abendlandes“ dienen Antisemitismus-Vorwürfe inzwischen zur Ausgrenzung muslimischer Migranten und Flüchtlinge in Europa - und einer israelischen Außenpolitik, die jede offene Debatte über die Zukunft der israelischen Demokratie verhindern will. So folgt Boykott auf Boykott - und befördert ethnischen Nationalismus auf allen Seiten.

Am 24. Juni wird Dr. Hanno Loewy begrüßt, der sich unter dem Titel „Hexenjagd im ‚christlich-jüdischen‘ Märchenland. Aktuelle ‚Antisemitismus-Debatten‘ und neuer Nationalismus“ Auseinandersetzungen der letzten Jahre widmet. Hanno Loewy ist Literatur- und Medienwissenschaftler, Ausstellungsmacher und Publizist. Seit 2004 ist er Direktor des Jüdischen Museums Hohenems in Österreich. Präsident der Association of European Jewish Museums ist er seit 2011. Von 1995 bis 2000 war er Gründungsdirektor des Fritz Bauer Instituts in Frankfurt am Main. Zahlreiche Ausstellungen und Publikationen zur Geschichte der Filmtheorie, zur Rezeptionsgeschichte des Holocaust, zur Kultur der Moderne, zur jüdischen Geschichte, zum Nationalsozialismus und zur Geschichte der Fotografie. Er hat eine Vielzahl an Publikationen zur jüdischen Gegenwart und Geschichte, zur Geschichte und Rezeption des Holocaust, zur Filmtheorie und Filmgeschichte, zur Kulturgeschichte der Moderne und des Nationalsozialismus, zum Neokonservativismus und zur Geschichte der Photographie, sowie zur Geschichte Palästinas veröffentlicht.  

Die Veranstaltung findet über Zoom statt. Sie erhalten den Link nach einer formlosen Anmeldung unter
zfm-sekretariat(at)ku.de