Klio hat jetzt Internet. Historische Narrative in hypermedialen Kanälen

Drittes Maximilian-Bickhoff-Kolloquium

Die Rezeption von YouTube-Videos spielt gerade für jüngere, zunehmend aber auch für ältere Bevölkerungsgruppen eine große Rolle. Ein nicht unerheblicher Teil an YouTube-Kanälen thematisiert dabei historische Inhalte in sehr heterogenen Professionalisierungsgraden. Im allgemeinen Verständnis werden Geschichte und Vergangenheit tendenziell als synonym begriffen. Geschichte, verstanden als historische Erzählung über die Vergangenheit, ist jedoch zwangsläufig von ihrer jeweiligen Entstehungsgegenwart sowie der damit zusammenhängenden Erzähler*innenperspektive geprägt. Dementsprechend schlägt sich historisches Denken auch in YouTube-Videos nieder, in denen Contentersteller*innen selektiv und (retro-)perspektivisch Vergangenheit (re-)konstruieren. Da die Videos als Manifestationen von Geschichtskultur neben einer kognitiven (‚Was wird erzählt?‘) und einer ästhetischen (‚Wie wird erzählt?‘) ebenso eine politische Dimension (‚Wozu wird erzählt?‘) besitzen, machen sie (implizite oder explizite) Orientierungsangebote an die Rezipient*innen. Da historischen Orientierungen handlungsleitende Motive entspringen können, ist es notwendig, die ‚Vermittlungsangebote’ auf YouTube wissenschaftlich zu reflektieren.

Deshalb beschäftigt sich die Onlinetagung „Klio hat jetzt Internet“ aus geschichtswissenschaftlicher, geschichtsdidaktischer und medienwissenschaftlicher Perspektive mit der Geschichtsdarstellung und deren Einbettung in das Medium YouTube. In den drei Panels

  1. Geschichtskulturelle Aushandlungsprozesse
  2. Mediale Inszenierungen
  3. Geschichtsdarstellungen und Geschichtsbilder

diskutieren Expert*innen Spezifika der Geschichtsdarstellung auf YouTube.

 

Die Teilnahme steht allen Interessierten offen. Um Anmeldung bis zum 25.9. wird gebeten unter kilian.baur@ku.de