Orient im Norden - Begegnungen mit nahöstlichen Artefakten im Ostseeraum

Prof. Dr. Isabelle Dolezalek

(Juniorprofessorin für Kunstgeschichte des Mittelalters an der Universität Greifswald)

Eines der bedeutendsten Schatzkonvolute der Wikingerzeit, der „Schatz von Hoen“ in Norwegen, enthält eine Vielzahl arabischer Münzen. Seidenstoffe aus Nah- und Fernost zieren die in Stralsund verwahrten Gewänder der Kalandsbruderschaft aus dem 14. Jahrhundert, und der persische Astronom „Albumasar“ (Abū Maʿšar) verleiht der Uhr der dortigen Nikolaikirche Gewicht. Der Vortrag widmet sich Transferprozessen zwischen dem Nahen Osten und dem Ostseeraum anhand verschiedener Fallstudien. Neben der Frage nach den Wegen des Transfers von Wissen, Formen und Objekten, wird auch die Wahrnehmung der Herkunft von Artefakten untersucht. Mit welchen Konnotationen waren „orientalische Importe“ im Norden verbunden? Lässt sich aus den vorhandenen Quellen ein Bewusstsein für Provenienz erfassen? Meinungen dazu sind unter anderem der Korrespondenz nordischer Orientgelehrter zu entnehmen.

Weitere Informationen zur Vortragsreihe zu den bisherigen Vorträgen in der Reihe siehe:
https://www.ku.de/slf/kunstgeschichte/videos-fuer-studiumsinteressierte/vortraege

Teilnahme nur über Zoom möglich
Die Zugangsdaten erhalten Sie nach Anmeldung per E-Mail bei der Geschäftsstelle des Lehrstuhls für Kunstgeschichte (E-Mail bitte an bettina.wolf(at)ku.de).
Um Anmeldung wird auch bei Präsenzteilnahme gebeten.