Preis des Deutschen Akademischen Austauschdienstes

für ausländische Studierende

Hoora Dabbaghian

Der DAAD-Preis 2022 geht an Hoora Dabbaghian. Die Iranerin schloss im Jahr 2022 an der KU ihr Masterstudium „Europastudien: Sprache Literatur, Kultur“ ab und setzt sich inzwischen beruflich für die Integration von Geflüchteten und Menschen mit Migrationshintergrund ein. Dabbaghian kam 2018 zum Studium nach Deutschland. In ihrer Heimat hatte sie bereits einen Bachelor- und einen Masterabschluss als Übersetzerin von ihrer Muttersprache Persisch ins Englische absolviert – mit besten Noten.

Insgesamt spricht die Iranerin acht Sprachen. „Fremdsprachen zu beherrschen hilft dabei, ein besseres Verständnis von anderen Kulturen und Menschen zu bekommen.“ In ihrer Masterarbeit ging sie der Frage nach, wie sich die Erwartungen und Perspektiven der Europäischen Union in den vergangenen beiden Jahrzehnten verändert haben. Ihr Studium finanzierte Dabbaghian durch verschiedene Nebenjobs und engagierte sich darüber hinaus ehrenamtlich, indem sie andere iranische Studierende beriet und sich für geflüchtete Menschen einsetzte.

Taraneh Ghanooni Arani.

Den Preis des Deutschen Akademischen Austauschdienstes (DAAD) erhält 2021 Taraneh Ghanooni  Arani. Sie studiert an der KU den Bachelorstudiengang Angewandte Musikwissenschaft und Musikpädagogik und weiß um die Herausforderungen, sich in einem fremden Land mit fremder Sprache und Kultur zu behaupten.

Taraneh ist in der iranischen Hauptstadt Teheran geboren und aufgewachsen und hat nach dem Schulabschluss zuerst ein Bachelorstudium in Betriebswirtschaftslehre abgeschlossen, dann ein Musikstudium. Während dieser Zeit absolvierte sie mehrere Klavier-Meisterkurse – und betätigte sich selbst jahrelang als Klavierlehrerin. „Ich wollte meine Fähigkeiten und mein Wissen in Musikwissenschaft und Musikpädagogik vertiefen, daher habe ich mich für ein Studium in Deutschland entschieden“, erzählt die junge Frau. Die KU und ihr Studienangebot fand sie über das Internet, im Herbst 2018 zog sie von der 20-Millionen-Einwohner-Stadt Teheran in das beschauliche Eichstätt. „Ich fühle mich hier sehr wohl und mag die Stadt. Und ich habe von Anfang an viel Hilfe erfahren – von anderen Studierenden, aber auch von den Professoren. Das ist der Vorteil einer kleinen Universität: Die Dozenten haben Zeit für die Studenten.“ Ein Jahr lang belegte sie einen Deutsch-Intensivkurs im Sprachenzentrum der KU, dann begann sie das Bachelorstudium. Ihr Berufsziel: Musiklehrerin oder Musiktherapeutin.
„Taraneh Ghanooni Arani zählt in unserem Studiengang zu den besonders leistungsstarken Studierenden, was wirklich beachtlich ist, weil Sie ja erst hier Deutsch gelernt hat. Selbst in Klausuren gehört sie zu den Besten. Außerdem engagiert sie sich außerhalb der Lehrveranstaltungen als Tutorin und begleitet als Korrepetitorin am Klavier andere Studierende, die sich mit Gesang oder Soloinstrumenten auf die Prüfung vorbereiten“, berichtet Musikwissenschaftlerin Prof. Dr. Kathrin Schlemmer.

Als im Frühjahr 2020 die Corona-Pandemie ausbrach und der Lockdown zu einer Unterbrechung der Präsenzlehre zwang, fuhren viele Freunde und Mitbewohner nach Hause. „Da habe ich entschieden, mich zu engagieren und Kontakte zu knüpfen“. In einem Sprachcafé traf sie sich regelmäßig mit Geflüchteten und Migranten, spielte Spiele oder half mit Grammatik-Übungen. „Ich weiß, wie schwer es ist, wenn man nach Deutschland kommt und kein Deutsch kann. Daher helfe ich gerne anderen Menschen, denen es ähnlich geht.“