Preis der Eichstätter Universitätsgesellschaft

für die beste Habilitation

Dr. habil. Klemens Weigl

In diesem Jahr wird Dr. habil. Klemens Weigl mit dem Preis der Eichstätter Universitätsgesellschaft für die beste Habilitation ausgezeichnet. In seiner kumulativen Habilitationsschrift hat er in empirischen Studien zur „Mobilität der Zukunft“ (14 Publikationen; 11 Erstautorenschaften) den Einfluss psychologischer Aspekte auf die Akzeptanz automatisierten Fahrens und auf die Wiederentdeckung des Radfahrens untersucht. Zur Erforschung der antizipierten Akzeptanz automatisierten Fahrens entwickelte er neue psychometrische Fragebögen und neue wissenschaftliche Modelle zu latenten Faktoren. Des Weiteren erhob er große Stichproben, um etwaige Geschlechts- und Altersunterschiede differentialpsychologisch zu untersuchen. Ergebnisse: Frauen berichteten zum automatisierten Fahren über mehr Sorgen als Männer. Nachhaltigkeit war für jung bis alt gleichermaßen wichtig. Darüber hinaus gaben Radfahrende, die regelmäßig Auto fahren, an, dieses sicherer zu führen (d. h. geduldiger, weniger risikoreich) als  Nicht-Radfahrende.

Der Übergang zu automatisierten Fahrzeugen und zu mehr Radverkehr wird nicht nur eine technologische, sondern auch eine gesellschaftliche Revolution sein. Sie wird sich auf unser Mobilitätsverhalten auswirken und hat das Potential die Verkehrssicherheit zu erhöhen („Vision Zero“, null Verkehrstote) sowie unsere Mobilität nachhaltiger zu gestalten. Bei seinen Studien wurde er vom Fachmentorat von Prof. Dr. Marco Steinhauser, Prof. Dr. Ivo Ponocny und Prof. Dr. Susanne Jochner-Oette begleitet. Das externe Gutachten verfasste Prof. Dr. Josef Krems. Klemens Weigl studierte von 2002 bis 2007 Psychologie an der Universität Graz. Nach seinem Zivildienst promovierte er bis 2015 interdisziplinär in Statistik und psychologischer Forschung an der Johannes Kepler Universität Linz. Zwei Semester arbeitete er an der Lunds Tekniska Högskola in Schweden (ERASMUS-Programm). Später war er als Sportpsychologe neun Monate lang in Kenia tätig. Nach seiner Promotion war er wissenschaftlicher Mitarbeiter an der JKU Linz und an der Philipps-Universität Marburg. Seit 2018 forschte und lehrte er an der Katholischen Universität Eichstätt-Ingolstadt und an der Technischen Hochschule Ingolstadt im gemeinsamen Projekt „Mensch in Bewegung“. Seine Habilitation schloss er im Fach Psychologie im November 2022 erfolgreich ab. Aktuell arbeitet Klemens Weigl am Lehrstuhl für Diagnostik und Intervention des Instituts für Psychologie an der RWTH Aachen und daneben als Privatdozent an der KU.

Der Stifter: Die Eichstätter Universitätsgesellschaft e.V.

Andreas Steppberger, Vorsitzender der Eichstätter Universitätsgesellschaft
Andreas Steppberger, Vorsitzender der Eichstätter Universitätsgesellschaft

Die Katholische Universität Eichstätt – Ingolstadt hat sich mit ihren erst 40 Jahren als einzige katholische Universität im deutschsprachigen Raum einen herausragenden Platz in der Hochschul- und Wissenschaftslandschaft erarbeitet. Für die erfolgreiche Weiterentwicklung der Universität und ihrer Fakultäten ist es von großer Bedeutung, wenn neben Alumni und Ehemaligen auch Freunde und Förderer Interesse an der Entwicklung der Katholischen Universität zeigen und sich nachhaltig für sie engagieren.

Als gemeinnütziger Verein unterstützen wir die Universität ideell und materiell. Im Umfeld einer Universität gibt es immer wieder Aufgaben und Projekte, die aus universitären Haushaltsmitteln nicht oder nur zum Teil finanziert werden können. Hier will die Universitätsgesellschaft tätig werden. Wir unterstützen Projekte aller Fachrichtungen, die die Reputation der Universität stärken und ihre Profilierung schärfen. Die Förderung des akademischen Nachwuchses ist uns ein besonderes Anliegen.

Mit dem Preis der Eichstätter Universitätsgesellschaft möchten wir jährlich herausragende Leistungen junger Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler der Universität in Dissertation bzw. Habilitation in besonderer Weise würdigen und in der Öffentlichkeit sichtbar machen. Gleichzeitig sollen die Preisträgerinnen und Preisträger durch die Auszeichnung auf Ihrem Weg bestärkt werden.