Preis der Maximilian-Bickhoff-Universitätsstiftung

für Konzeption und Durchführung eines internationalen Kolloquiums

Dr. Martin Fuß

Die Bickhoff-Stiftung würdigt mit ihrem Preis das Projekt „Die zeitgenössische Kunst als Segment im interreligiösen Dialog. Chancen, Impulse, Provokationen“ von Dr. Martin Fuß, Akademischer Oberrat am Lehrstuhl für Fundamentaltheologie der Theologischen Fakultät. Fuß wird unter diesem Titel im Herbst 2023 ein internationales und interdisziplinäres Kolloquium mit begleitender Kunstausstellung ausrichten. Dabei werden die Bedeutung und das Potential der zeitgenössischen Kunst im interreligiösen Dialog beleuchtet und herausgearbeitet. Wo steht der interreligiöse Dialog aus jüdischer, christlicher, islamischer Sicht heute? Welche Potentiale liegen in der zeitgenössischen Kunst für den interreligiösen Dialog? Inwiefern ist zeitgenössische Kunst überhaupt religiös konnotiert oder welche religiösen Subtexte sind überhaupt zu erkennen? Wie blicken Künstlerinnen und Künstler von heute auf die verschiedenen Religionen und ihr Verhältnis zueinander? Solchen und weiteren Fragen wird das Kolloquium nachgehen, welches in dieser Form im Feld des Interreligiösen einen Neuansatz darstellt – und dies nicht nur im deutschsprachigen Raum. Vom Einbezug der Kunst, die ganz anders geartete Impulse als die argumentative Auseinandersetzung einbringen kann, sind Anregungen und Impulse zu erwarten, die den inhaltlich ins Stocken geratenen Dialog auf neue Wege führen könnten. Namhafte Vertreter aus den Religionswissenschaften, der Kunstwissenschaft, der jüdischen, christlichen und islamischen Theologie und aus der Kunstszene werden dieses bisher kaum behandelte Thema aus ihrer jeweiligen Fachrichtung oder Kunstsparte heraus vorstellen und diskutieren.

Dr. Martin Fuß ist derzeit Akademischer Oberrat am Lehrstuhl für Fundamentaltheologie der Theologischen Fakultät. Einen Schwerpunkt seiner Forschung bildet der interreligiöse Dialog, etwa in seiner Doktorarbeit über die Konstruktion der Heiligen Stadt
Jerusalem in Judentum, Christentum und Islam, die er an der Albert-Ludwigs-Universität zu Freiburg angefertigt hat. Innovativ für die Systematische Theologie ist dabei sein interdisziplinärer Ansatz, der es unternimmt, Fundamentaltheologie, Religionswissenschaft und Kunstwissenschaft miteinander zu verbinden. Dies unternahm er auch in seiner in Würzburg angenommenen Habilitationsschrift, die das so überraschende wie konstruktive Miteinander von Christen, Muslimen und Juden im katholischen Königreich der Normannen im Sizilien des 12. Jahrhunderts beleuchtet. Im nun ausgezeichneten Projekt wird darüber hinausgehend die zeitgenössische Kunst selbst als Gesprächspartner ins Spiel gebracht.

Der Stifter: Die Maximilian-Bickhoff-Universitätsstiftung

Prof. Dr. Dr. Ulrich Hemel, Vorsitzender der Maximilian-Bickhoff-Universitätsstiftung
Prof. Dr. Dr. Ulrich Hemel, Vorsitzender der Maximilian-Bickhoff-Universitätsstiftung

Bereits seit 1992, also seit 28 Jahren vergibt die Maximilian-Bickhoff-Universitätsstiftung am jährlichen Dies Academicus der Katholischen Universität Eichstätt-Ingolstadt Preise für hervorragende Studienabschlüsse. Ziel der Auszeichnung ist es, besondere Leistungen zu würdigen und das wissenschaftliche Potenzial der Absolventinnen und Absolventen ins rechte Licht zu rücken, auch als Beitrag zur Präsentation der Leistungen der Katholischen Universität Eichstätt-Ingolstadt.

Insgesamt hat die Maximilian-Bickhoff-Universitätsstiftung seit 1992 über 180 Preise vergeben. 2020 hat sich die Stiftung entschlossen, zwei Arbeiten zu würdigen: Jakob Rom erhält einen Preis für seine Masterarbeit, Fabienne Karl einen Preis für ihre Bachelorarbeit. Herzlichen Glückwunsch den beiden Preisträgern!

Prof. Dr. Dr. Ulrich Hemel, Vorsitzender der Maximilian-Bickhoff-Universitätsstiftung