Preis der Professor Sutor-Stiftung

für Abschlussarbeiten zu Fragen sozialer und politischer Ethik

Dr. Lisa Hartmann

Zum ersten Mal wird im Rahmen des Dies Academicus der Preis der Professor Sutor-Stiftung verliehen. Die Stiftung soll zur Profilierung der KU beitragen, indem sie die Auseinandersetzung mit Fragen sozialer und politischer Ethik in Forschung und Lehre an der Universität anregt und fördert. Nach dem Willen des Stifters, des Ehrensenators der KU Prof. Dr. Bernhard Sutor, soll hierfür jährlich eine hervorragende Abschlussarbeit (Master, Dissertation, Habilitationsschrift) ausgezeichnet werden.

Das Kuratorium der Stiftung hat entschieden, den Professor Sutor-Preis an Dr. Lisa Hartmann zu verleihen. Ausgezeichnet wird ihre Studie „Eine Lobby für Familien? Interessenvertretung und Lobbyarbeit durch Familienverbände im politischen System der Bundesrepublik Deutschland“, die am Lehrstuhl für Vergleichende Politikwissenschaft (Prof. Dr. Klaus Stüwe) betreut und von der Geschichts- und Gesellschaftswissenschaftlichen Fakultät mit Prädikatsnote als Dissertationsschrift angenommen wurde. Preis der Professor Sutor-Stiftung.

In ihrer Untersuchung geht Lisa Hartmann der Frage nach, wie Interessenvertretung und Lobbyarbeit für Familien im politischen System der Bundesrepublik Deutschland stattfinden. Dazu analysiert sie anhand des Gesetzgebungsprozesses zu ElterngeldPlus, welche Akteure auf dem Feld der Familienpolitik Interessen vertreten. Auch die Herausforderungen familienpolitischer Interessenvertretung und Lobbyarbeit sowie Lobbying-Strategien wurden beleuchtet.  Methodisch fußte die Arbeit auf zwei Säulen: die Dokumentenanalyse und die qualitative Inhaltsanalyse zur Auswertung von Experteninterviews, welche Hartmann mit Vertreterinnen und Vertretern von Familienverbänden, des Deutschen Bundestags und des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend führte.

Die Gutachter der Dissertationsschrift waren sich einig, dass Lisa Hartmann mit ihrer Arbeit einen wichtigen Forschungsbeitrag vorgelegt hat. Die Umsetzung des methodischen Ansatzes, der hermeneutische mit empirisch-analytischen Zugängen verband und softwaregestützte Analysetechniken einschloss, ist hervorragend gelungen. Auf der Basis eines überzeugenden Forschungsdesigns wurden mit einem immensen Arbeitsaufwand empirisch belegte Erkenntnisse über Interessenvertretung und Lobbying zutage gefördert, die es in dieser Konkretheit und Differenziertheit bislang nicht gab. Auch die Forschung zur Familienpolitik wurde durch die Dissertation bereichert. Zugleich leistet die Fallstudie zum Gesetzgebungsprozess im Deutschen Bundestag einen wichtigen Beitrag zur Parlamentarismusforschung.