Mit einem selbst entwickelten Computerspiel will Dr. Dominik Engl, wissenschaftlicher Mitarbeiter am Lehrstuhl für Mathematik / Analysis, die Studierenden zum selbstreflektierten Lernen motivieren und ihre kreative Problemlösekompetenz stärken. Die Spielerinnen und Spieler navigieren ihre Charaktere durch ein Labyrinth, öffnen Türen und Tore, indem sie Rätsel lösen, und sammeln Schlüssel in Form mathematischer Definitionen und Theoreme. Für sein innovatives Lehrkonzept „Explorationsbasierte Spielmechaniken zur Förderung mathematischer Lernprozesse in der Hochschullehre“ wird Dominik Engl mit dem Preis für exzellente Lehre ausgezeichnet.
Das Computerspiel trägt den Titel „Die direkte Methode von Ljapunov“ – denn dieses zentrale mathematische Konzept aus der Stabilitätstheorie autonomer Differentialgleichungen steht im Mittelpunkt des Spiels. Die Methode ist ein Instrument zur Analyse der Stabilität von Gleichgewichtspunkten und ermöglicht es zu bestimmen, ob das Verhalten eines Systems über die Zeit stabil bleibt, ohne die exakten Lösungen des Systems kennen zu müssen. Engl wählte dieses Thema für sein Spiel, da es einen der wichtigsten Sätze in seiner Lehrveranstaltung über Differentialgleichungen darstellt, weil die Einführungen hierzu vergleichsweise elementar sind, was es den Studierenden erleichtert, sich an die neuen Begriffe zu gewöhnen. Das Spiel ist inspiriert von Videospielen wie „The Legend of Zelda“ und fordert die Spielerinnen und Spieler heraus, mathematische Rätsel zu lösen und dafür „Items“ zu sammeln. Diese innovative Methode bildet so im Spiel ab, wie mathematische Erkenntnisprozesse ablaufen: nicht geradlinig, sondern durch viele Abzweigungen hindurch.
Dominik Engl konzipierte das Spiel zunächst als analoges Kartenspiel während eines Workshops zur Hochschuldidaktik, erprobte es im Sommersemester 2023 und digitalisierte es im Wintersemester 2023/24. Viele positive Rückmeldungen von Studierenden bestätigen den Erfolg seiner Lehrmethode. Sie betonen, dass sie durch das Spiel aktiver und engagierter lernen und komplexe Inhalte besser erfassen konnten. Diese innovative Lehrform zeigt, wie moderne Technologien und kreative Ansätze die Hochschulbildung bereichern können, wenn sie an hochschuldidaktisch relevante Konzepte (hier: Flow-Erleben, Game based Learning…) rückgebunden werden. Dr. Dominik Engl studierte Mathematik mit den Nebenfächern Physik und Aktuarwissenschaften an der Universität Regensburg und promovierte an der Universität Utrecht. Seit 2022 ist er Postdoc an der KU. dominikengl.itch.io/ljapunov
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