Preis der Maximilian-Bickhoff-Universitätsstiftung

für Konzeption und Durchführung eines internationalen Kolloquiums

Prof. DDr. Janusz Surzykiewicz

Existentielle Themen beschäftigen jeden Menschen im Laufe seines Lebens einmal. Spätestens am Krankenbett werden wir mit der Frage konfrontiert, ob wir zur Heilung oder auch, um Leid aushalten zu können, den Glauben benötigen. Interdisziplinäre Forschungsergebnisse belegen, dass bei unzureichenden medizinischen, biopsychosozialen Erklärungsversuchen gerade Religiosität und Spiritualität heilsame Unterstützung ermöglichen oder ein Gefühl der persönlichen Kontrolle eröffnen können. Auch wenn keine Heilung erfolgt, können Krisen einen Prozess der spirituellen Transformation anstoßen und eine Art persönliches „Wachstum“ indizieren.

Diese Entwicklungen treten nicht automatisch auf. Leiden kann auch als Hadern mit Gott oder Strafe interpretiert werden und so auch gesundheitliche Nachteile bedingen. Wichtig ist die Frage, ob sich der Leidende selbst nur als Adressat der Hilfe – als Objekt – wahrnimmt oder sich als handelndes Subjekt seiner eigenen und anderer Menschen „Heilung“ versteht. Gerade hier gilt es die spirituellen Dimensionen aufzudecken.

Die offenen Fragen bezüglich der Bedeutung von Spiritualität und Religion als Heilsmittel im Kontext der Herausforderungen unserer Zeit erfordern eine grundlegende Forschung und daraus abgeleitete praktische Handlungsempfehlungen. Bei der für das Frühjahr 2025 geplanten Tagung „Leid, Krankheit, Krise als Herausforderung für unsere Zeit: Spiritualität und Religion als Heilsmittel?“, die von der Maximilian- Bickhoff-Universitätsstiftung mit einem Preisgeld gefördert wird, sollen diese Fragen mit internationalen Experten aus Wissenschaft, Gesundheitswesen und Seelsorge diskutiert werden. Dabei wird auch überprüft, inwieweit biopsychosoziale Ressourcen ausreichen oder im Zusammenhang mit Spiritualität und Religiosität weitergedacht werden sollten.

Prof. DDr. Janusz Surzykiewicz erwarb seine akademischen Qualifikationen in Pädagogik, Psychologie und Theologie an renommierten Universitäten in Europa und den USA. Er forscht zu ressourcenorientierter Prävention im Kontext von Gesundheits- und Sozialverhalten mit besonderer Berücksichtigung von religionspsychologischen und bildnerischen Fragestellungen, speziell zu Spiritualität und Wohlbefinden, Resilienz, Work-Life-Balance und sozialer Inklusion. Außerdem leitet er internationale und interdisziplinäre Forschungsprojekte, ist Mitglied bei verschiedenen internationalen Organisationen und Autor von zahlreichen wissenschaftlichen Veröffentlichungen in renommierten Zeitschriften.

Der Stifter: Die Maximilian-Bickhoff-Universitätsstiftung

Prof. Dr. Dr. Ulrich Hemel, Vorsitzender der Maximilian-Bickhoff-Universitätsstiftung
Prof. Dr. Dr. Ulrich Hemel, Vorsitzender der Maximilian-Bickhoff-Universitätsstiftung

Bereits seit 1992, also seit 28 Jahren vergibt die Maximilian-Bickhoff-Universitätsstiftung am jährlichen Dies Academicus der Katholischen Universität Eichstätt-Ingolstadt Preise für hervorragende Studienabschlüsse. Ziel der Auszeichnung ist es, besondere Leistungen zu würdigen und das wissenschaftliche Potenzial der Absolventinnen und Absolventen ins rechte Licht zu rücken, auch als Beitrag zur Präsentation der Leistungen der Katholischen Universität Eichstätt-Ingolstadt.

Insgesamt hat die Maximilian-Bickhoff-Universitätsstiftung seit 1992 über 180 Preise vergeben. 2020 hat sich die Stiftung entschlossen, zwei Arbeiten zu würdigen: Jakob Rom erhält einen Preis für seine Masterarbeit, Fabienne Karl einen Preis für ihre Bachelorarbeit. Herzlichen Glückwunsch den beiden Preisträgern!

Prof. Dr. Dr. Ulrich Hemel, Vorsitzender der Maximilian-Bickhoff-Universitätsstiftung