Preis der Maximiliana-Kocher-Stiftung

für junge Historikerinnen und Historiker

Dr. Sebastian Egelhof

Mit dem Preis der Maximiliana Kocher-Stiftung wird Dr. Sebastian Egelhof ausgezeichnet. Dr. Egelhof (Jahrgang 1993) studierte nach dem Abi-tur, das er 2013 am Burggymnasium in Schorndorf (Baden-Württemberg) erwarb, an der KU zunächst den Bachelorstudiengang Politik und Gesellschaft. Es folgte von 2016 bis 2018 ein Studium im interdisziplinären Masterstudiengang mit der Fächerkombination Politikwissenschaft (Hauptfach), Kommunikation und Journalistik. Im Jahr 2015 absolvierte er ein Auslandssemester an der Anglo-American University in Prag. Nach einem hervorragenden Studienabschluss begann er 2018 an der KU ein Promotionsstudium und wurde zugleich wissenschaftlicher Mitarbeiter am Lehrstuhl für Vergleichende Politikwissenschaft. Seit 2020 ist Dr. Egelhof in verantwortlicher Position beim Baden-Württembergischen Handwerkstag in Stuttgart beschäftigt, seit 2022 als Leiter Planung und Public Affairs.

Im Jahr 2021 schloss er sein Promotionsverfahren mit der Note 0,93 ab. Ausgezeichnet wird Dr. Egelhof für seine Dissertationsschrift „Faking the News? Agenda Building mithilfe sozialer Medien in der präsidentiellen Kommunikation Donald J. Trumps“, die von Prof. Dr. Klaus Stüwe betreut wurde. In dieser Studie analysierte Dr. Egelhof die Twitter-Aktivitäten des 45. US-Präsidenten Donald Trump vor dem Hintergrund des so genannten Agenda Building-Ansatzes. In einer mehrstufigen qualitativen Inhaltsanalyse konnte er erstmals nachweisen, dass es eine deutliche Korrelation zwischen bestimmten Tweets des Präsidenten und den medialen Agenden der Zeitungen „Washington Post“ und „New York Times“ gab. Dr. Egelhof belegte auf der Grundlage empirischer Methoden, wie Donald Trump durch Twitter Einfluss auf die Berichterstattung dieser Printmedien nahm. Damit leistete er einen wichtigen Beitrag zur Analyse der politischen Kommunikationstaktik des ehemaligen Präsidenten Trump, und zugleich konnte damit in einem konkreten Fall der Nachweis gelingen, inwiefern sich im Rahmen von Agenda Building-Prozessen Einflussmöglichkeiten auf mediale Agenden eröffnen. Die Dissertation von Dr. Egelhof, die demnächst in der renommierten „Schriftenreihe Politik und Kommunikation“ veröffentlicht werden wird, konnte damit ein wichtiges Forschungsdesiderat im Schnittpunkt von Politikwissenschaft und Kommunikationswissenschaften erfüllen.

Der Stifter: Die Maximiliana Kocher M.A. Stiftung

Prof. Dr. Sabine Ullmann, Vorsitzende der Maximiliana Kocher M.A. Stiftung
Prof. Dr. Sabine Ullmann, Vorsitzende der Maximiliana Kocher M.A. Stiftung

Die Maximiliana Kocher M.A. Stiftung erinnert an die Doktorandin Maximiliana Kocher M.A., die wenige Monate vor Abschluß ihrer Promotionsschrift im Oktober 2000 in jungen Jahren bei einem tragischen Verkehrsunfall unverschuldet ums Leben gekommen ist. Es war die Idee und der Wunsch von Maximiliana Kocher selbst, im Falle ihres kinderlosen Todes eine Stiftung zur Förderung der Geschichtswissenschaften und junger Historikerinnen und Historiker ins Leben zu rufen. Diesem Wunsch folgend hat die Mutter die Maximiliana Kocher M.A. Stiftung errichtet. Zweck der Stiftung ist die Förderung von Wissenschaft und Forschung im Bereich der Geschichtswissenschaften, insbesondere der bayerischen Landesgeschichte. Die Stiftung fördert junge Historikerinnen und Historiker und verleiht den Maximiliana-Kocher-Preis für herausragende wissenschaftliche Arbeiten.