Referent:
Prof. Dr. Frank Fehrenbach (Professor für Kunstgeschichte an der Universität Hamburg)
In einem Manuskripteintrag aus der Zeit um 1500 spekuliert Leonardo da Vinci über eine gigantische Kanone, welche die Erde als Projektil ans Ende der Planetensphären schießen könnte. Die Erzeugung superlativischer mechanischer Kräfte und die großräumliche technische Veränderung der Erdoberfläche beschäftigen Leonardo in denselben Jahren. Zugleich entwickeln sich seine punkttheoretischen Meditationen und deren malereitheoretisches Pendant, wonach die Malerei auf nichts anderem als auf dem unteilbaren, unsichtbaren Punkt beruhe. Gleichwohl ist die Malerei für Leonardo die Kulturtechnik, deren Kraftwirkung alle anderen Repräsentationsformen übertrifft. Mein Vortrag versucht, die scheinbar disparaten Stränge zusammenzuführen und fragt nach der Dynamik von Punkt, Malerei und Technik im Horizont der Transgression.
Die Zugangsdaten erhalten Sie nach Anmeldung per E-Mail bei der Geschäftsstelle des Lehrstuhls für Kunstgeschichte (E-Mail bitte an bettina.wolf(at)ku.de). Um Anmeldung bitten wir auch bei Präsenzteilnahme.