Vortragsreihe: "In Gesellschaft: Rechts neben uns? Antidemokratische Entwicklungen erfassen"

Rechtsextreme Strömungen haben sich konsolidiert. Meldungen über Gewalttaten, Skandale und Tabubrüche folgen aufeinander. Rechtsextreme Ideologien normalisieren sich in zahlreichen gesellschaftlichen Sphären, sei es in Klassenzimmern, Parlamenten oder Onlineforen. So fällt es schwer, die verschiedenen – schleichenden wie rasanten – antidemokratischen Entwicklungen zu erfassen und einheitlich zu verorten. Stehen sie nicht (mehr) Rechtsaußen, sondern sind sie bereits "Rechts neben uns“?

Wie weit ist die Normalisierung von rechtsextremer Politik fortgeschritten? Das wird eine der Grundfragen im Gespräch mit dem Theologen und Soziologen David Begrich sein. In Sachsen-Anhalt könne die Normalisierung der AfD als „abgeschlossen“ betrachtet werden, so Begrich. Prognosen erwarten, dass die als rechtsextrem eingestufte Partei aus den Landtagswahlen im kommenden Jahr als stärkste Kraft hervorgehen wird. Doch weist David Begrich auch darauf hin, dass die AfD nicht nur Erfolge zeitigt, insbesondere bei Kommunalwahlen verliere sie (noch) in Serie: „Denn offenbar ist es so, dass Wähler*innen, die bei Landtags- und Bundestagswahlen ihre Stimme der AfD geben, die Partei nicht wählen, wenn es darum geht, die politische Verantwortung für ihr unmittelbares Lebensumfeld in die Hände von AfD-Politikern zu legen“, so Begrich in der taz. 

Der Rechtsextremismusexperte verbindet einen analytischen Blick mit lokalen Kenntnissen und Beobachtungen aus praktischer Arbeit. Begrich nimmt sowohl lang- als auch kurzfristige Perspektiven ein, spricht über Jugendliche, die in der dritten Generation rechtsextrem sozialisiert sind und über Gründe für aktuelle Neuzuwächse der AfD. Dabei nimmt er einen aufmerksamen Blick ein, was in den Medien stark hervorgehoben wird und welche Ereignisse und Entwicklungen keinen überregionalen Nachrichtenwert zugeschrieben bekommen. 

Dass mediale Präsentation – auch in sozialen Medien – unmittelbar Folgen zeitigt, konnte man in Magdeburg direkt nachverfolgen. Nach dem Autoanschlag auf einen Weihnachtsmarkt am 20. Dezember 2024 kam es zu einem deutlichen Anwachsen von rassistischen Gewalttaten und Bedrohungen. 

 

Termine

04.11.2025, 18.00 - 19.30 Uhr

19.11.2025, 18.00 - 19.30 Uhr

02.12.2025, 18.00 - 19.30 Uhr

20.01.2025, 18.00 - 19.30 Uhr

 

Programm

Das Programm finden Sie hier.

Anmeldung

Per E-Mail an zfm-sekretariat(at)ku.de unter Angabe der Namen der Referent/-innen.