Workshop „Kommunikationsstörungen im neronischen Prinzipat“

Der frühe Prinzipat beruht auf einer stets gefährdeten Machtbalance zwischen dem Herrscher, den Eliten sowie dem Militär. Das Gelingen dieser Balance hing entscheidend von Kommunikationsprozessen ab, die insbesondere vom Prinzeps Rücksicht auf die verschiedenen sozio-politischen Gruppen verlangte. Die Herrscher, die von Zeitgenossen oder Späteren zu den schlechten Kaisern gezählt wurden, versagten in dieser Disziplin.

Der Workshop möchte die Störungen der Kommunikationsprozesse in neronischer Zeit aus verschiedenen altertumswissenschaftlichen Disziplinen beleuchten: wie die historiographische Erzählung Störungen der Verständigung deutet, wie literarische Texte geglückte oder missglückte Dialogizität inszenieren oder wie sich in der Archäologie neue Repräsentationsformen wie vergoldete Monumentalstandbilder, neue Portraittypen, Luxusvillen als Residenzen und andere Agitationsräume verstehen lassen.

Literarische, inschriftliche, bildliche und architektonische Zeugnisse sollen auf eine neue veränderte Auffassung der Gesellschaft hin und auf die Kommunikation in dieser überprüft werden.

Im Rahmen des Workshops findet ein Abendvortrag des Gottried Wilhelm Leibniz-Preisträgers 2022 Prof. Dr. Mischa Meier (Tübingen) statt.

Weitere Informationen unter: www.ku.de/dialogkulturen