Zeitenwende: Transformationen und Deformationen

Tagung

Das Bewusstsein, in einer Zeitenwende zu leben, prägt die Gegenwart nicht erst seit der Eskalation des Krieges in der Ukraine durch Russland im Februar 2022. Das Ereignis reiht sich ein in eine Kette ineinandergreifender und sich verschärfender Krisen. So etablierte sich im 21. Jahrhundert ein Regieren im Krisenmodus und Ausnahmezustand, welches im Namen der Verteidigung westlicher Werte und freiheitlicher Prinzipien diese zugleich einschränkt: Vom Kampf gegen den Terror über den Umgang mit der Finanzkrise, die Flüchtlingspolitik, den Umgang mit der Coronapandemie bis zur Eskalation des Krieges und dem Klimawandel zieht sich eine Linie mitsamt einer Polarisierung der Gesellschaften und Umformung der internationalen Rechtsordnung. Die Erfahrung von Krise konfrontiert mit der Notwendigkeit einer „großen Transformation“, die jedoch je nach Umsetzung in eine ebenso umfassende Deformation der Gesellschaft umschlagen kann.

Die Tagung wendet sich dieser Ambivalenz auf den Gebieten des Wirtschaftssystems, des demokratischen Rechtsstaats, der globalen Governance, des Gesundheitswesens, der Wissenschaft und Universität aus unterschiedlichen Fachperspektiven zu, um die Punkte zu untersuchen, an denen Transformationsprozesse in Deformation umschlagen. Damit verbunden ist die Frage nach Kriterien, die es ermöglichen, zwischen Transformation und Deformation zu unterscheiden und mit den Krisen konstruktiv umzugehen.

Voraussetzung dafür ist, die Ambivalenzen des Krisenmanagements und die Tendenzen zur Deformation der Gesellschaft offen anzusprechen und Kontroversen auszutragen, nachdem durch Ausgrenzung und Diffamierung von Positionen und Personen Diskursverengungen stattfanden. Es geht auch darum, die Universität als Ort des freien Diskurses zu pflegen und wiederzugewinnen.

Hier finden Sie das ausführliche Programm  der Tagung.

Anmeldung bitte bis 26. Juni 2023 per E-Mail an: carolin.winter(at)ku.de

Plakatankündigung der Tagung

Ansprechpersonen:
Prof. Dr. Martin Kirschner
Prof. Dr. Markus Riedenauer