Roms zweite Kaiserdynastie – die flavischen Kaiser Vespasian, Titus und Domitian – hat einen vielfältigen Einfluss auf die folgenden Generationen ausgeübt, der geradezu symbolisch in Bauten wie dem Kolosseum (Amphittheatrum Flavium) oder dem Titus-Bogen auch heute noch im Stadtbild sichtbar ist. Die Herrschaft dieser drei Kaiser (69 bis 96 n. Chr.) ist gleichermaßen eine Zeit der Kontinuität und Tradition sowie des Umbruchs und Neubeginns, deren Charakteristika in allen Bereichen des öffentlichen und politischen Lebens, in Literatur, Kunst und Architektur zu beobachten sind. Die Eroberung Jerusalems und die Zerstörung des Tempels durch Titus (70 n. Chr.) oder der Ausbruch des Vesuvs und der Untergang Pompejis (79 n. Chr.) markieren bedeutsame Ereignisse dieser Zeit. Im kulturellen Leben beginnt eine bis in die drauffolgende trajanische Zeit reichende erneute Blüte der römischen Literatur, die u.a. die Dichtung mit Martials Epigrammen oder Statius´ Gelegenheitsgedichten und die Rhetorik, vertreten durch den ersten staatlich besoldeten Professor Quintilian, umfasst. Ebenso galt es nach der fast hundert Jahre währenden Herrschaft der julisch-claudischen Dynastie durch eine neue Bildersprache der Kaiserporträts die unterschiedlichen sozialen Schichten anzusprechen, von der nostalgisch auf die Republik zurückblickenden ehemaligen Führungsschicht der Senatoren über die reichen Freigelassenen bis zur städtischen Plebs, die von der sozialen Fürsorge des Kaisers leben musste.
Ziel der Vortragsreihe ist es, den Besonderheiten und Charakteristika dieser Zeit nachzugehen und einen Ausblick auf die Rezeption dieser Epoche zu bieten. Dabei wird sich das altertumswissenschaftliche Kolloquium dem Thema aus archäologischer, historischer und philologischer Perspektive widmen.
Das komplette Programm ist im Internet unter http://www.ku.de/slf/philologie/aktuelles/veranstaltungen
zu finden. Die Vorträge beginnen jeweils um 18 Uhr im Raum UA 030 (Gebäude Zentralbibliothek, Universitätsallee 1, Eichstätt) und enden gegen 20 Uhr.