„Grundlage für die Finanzierung ist ein einstimmiges Votum des Kreistages“, betonte Landrat Roland Weigert. Mit der Übernahme des Aueninstituts durch die KU sei erstmals seit Bestehen des Landkreises Neuburg-Schrobenhausen in diesem eine universitäre Forschungseinrichtung angesiedelt. KU-Präsident Prof. Dr. Andreas Lob-Hüdepohl lobte die „Public-Public-Partnership“ von Landkreis und Universität als öffentliche Einrichtungen, zumal die Fragen, die das Institut aufgreife, von öffentlichem Interesse seien. „Die Universität hat zudem aus ihrem Selbstverständnis heraus den Auftrag, sich mit Fragen der Nachhaltigkeit zu beschäftigen“, so Lob-Hüdepohl.
Der Leiter des Aueninstituts, Prof. Dr. Bernd Cyffka, gab den anwesenden Festgästen – zu denen u.a. Prälat Josef Ammer als Vorsitzender des Stiftungsvorstandes der Stiftung Katholische Universität Eichstätt sowie Altlandrat Richard Keßler als Initiator des Aueninstituts gehörten – im Großen Sitzungssaal des Landratsamtes einen Einblick in die Arbeit seines Instituts. Dessen Forschungsschwerpunkte liegen im Bereich der Auen- und Gewässerökologie sowie den damit verbundenen Aufgaben der Renaturierung. Wichtigster Aspekt dabei ist, der in diesen Bereichen beeinträchtigten Natur wieder eine nachhaltige Perspektive zu verschaffen, was wiederum dem Hochwasserschutz dienen kann. Dabei sind Nutzungskonflikte, wie sie im Bereich der Wasser- und Forstwirtschaft existieren, zu berücksichtigen. „Bundesweit sind nur noch zehn Prozent der Auen in naturnahem Zustand“, erklärte Cyffka.
An der Donau zwischen Neuburg und Ingolstadt besteht ein Auengebiet von 2100 Hektar von europäischer Bedeutung, das unter wissenschaftlicher Begleitung des Aueninstituts renaturiert werden soll. Unter Federführung des Instituts wird dies von der Arbeitsgruppe „Monitoring Donau Auen (MONDAU)“ systematisch beobachtet. Dabei analysieren Wissenschaftler mehrerer Institutionen hydrologische und hydromorphologischen Prozesse sowie Veränderungen der Vegetation und der Fauna. Das Projekt wird vom Bundesumweltministerium mit knapp einer Million Euro gefördert. Die gewonnenen Erkenntnisse sollen als Basis für künftige Projekte an stauregulierten Flüssen landes- und europaweit zur Verfügung gestellt werden.