Die Gastprofessur geht auf einen Antrag von Prof. Dr. Elke Ronneberger-Sibold (Deutsche Sprachwissenschaft) und Prof. Dr. Rudolf Kilian Weigand (Ältere deutsche Literaturwissenschaft; Leiter der Forschungsstelle für geistliche Literatur des Mittelalters) zurück. Sie konnten damit Dagmar Neuendorff als international anerkannte Spezialistin für Diskursanalyse im interkulturellen Vergleich (insbesondere im Bereich der Wirtschaftskommunikation) sowie für mittelalterliche geistliche Literatur (vor allem die Predigten Bertholds von Regensburg) gewinnen. Mit Eichstätt verbindet sie außer einer langjährigen Erasmus-Partnerschaft auch der internationale und interdisziplinäre Masterstudiengang InterculturAd - Werbung interkulturell, den sie zusammen mit Elke Ronneberger-Sibold an der KU und der Åbo Akademi University eingerichtet hat und leitet.
Das gemeinsam mit Ronneberger-Sibold geplante Projekt „Gesellschaftliche Werte im Werbediskurs: ein Vergleich zwischen Deutschland und Skandinavien“ schließt an das abgeschlossene DFG-Projekt „Synchrone und diachrone Studien zu deutschen Markennamen“, in dem der Lehrstuhl für Deutsche Sprachwissenschaft unter anderem die Kodierung gesellschaftlicher und kultureller Werte in Markennamen untersuchte. Eine vergleichende Studie italienischer Markennamen wurde in Kooperation mit der Universität Verona durchgeführt, finanziert durch den DAAD und sein italienisches Pendant VILLA VIGONI. Bei dem Gastaufenthalt von Dagmar Neuendorff soll dieser interkulturelle Vergleich um den Kulturraum Skandinavien erweitert und von Markennamen auf ganze Werbebotschaften ausgedehnt werden.
Das zweite Kooperationsprojekt „Aufnahme von Predigthandschriften mit Schwerpunktüberlieferung bei Berthold von Regensburg in die Datenbank des DFG-geförderten Projekts ,Predigt im Kontext’“ mit Rudolf Weigand gliedert sich in die Arbeit der Forschungsstelle für geistliche Literatur des Mittelalters an der KU ein. Dabei soll der Funktionswandel der Predigt vom hohen Mittelalter bis in die frühe Neuzeit untersucht werden. Ziel der Analyse sind tragfähige Aussagen zur Predigtüberlieferung, zu Trägern und Verbreitungskreisen spezifisch standesgeprägten Wissens sowie zu Verschiebungen der Inhalte innerhalb des Gattungstyps „geistliche Literatur“.