Die Öffnung der Berliner Mauer am 9. November 1989 erschütterte die seit 1945 erstarrte europäische Nachkriegsordnung und rief bei vielen Nachbarn Deutschlands alte Ängste hervor. Mit dem deutschen Einigungsprozess war allerdings untrennbar die Überwindung der europäischen Spaltung verbunden, die die Erfüllung alter Träume der Europäer darstellte. Diese beiden Aspekte der damaligen Entwicklungen – Verunsicherung auf der einen und hoffnungsvolle Erwartung auf der anderen Seite – sollen im Rahmen der geplanten Konferenz untersucht werden. Sie wird sowohl auf den deutschen Einigungsprozess als auch auf die Reaktionen der östlichen und westlichen Nachbarn Deutschlands auf diese Vorgänge eingehen.
Besonders intensiv werden sich die Referenten mit der Haltung Moskaus befassen, denn der „Schlüssel“ zur deutschen Einheit war seit 1945 im Kreml deponiert. Die Beweggründe, die die sowjetische Führung zu seiner Herausgabe veranlasst haben, geben bis heute Rätsel auf. Auch die Haltung Washingtons, die sich von derjenigen mancher unmittelbarer Nachbarn Deutschlands unterschied, soll im Rahmen der Tagung erörtert werden. Das Symposium wird sich weiterhin mit der Geschichte der deutschen Frage sowohl im 19. als auch im 20. Jahrhundert beschäftigen. Zum Abschluss der Konferenz wird eine Podiumsdiskussion stattfinden, die sich unter anderem mit der Frage befassen wird, warum Europa 20 Jahre nach dem Fall der Berliner Mauer eine Neuauflage des Ost-West-Konflikts erlebt?
Die Teilnahmegebühr für die Tagung beträgt 18 Euro (für Studierende, Auszubildende und Schüler 9 Euro; für Mitglieder der KU ist der Eintritt frei). Um eine Anmeldung wird gebeten (per Mail an zimos(at)ku-eichstaett.de oder per Fax an 08421/93-2717).
Das detaillierte Programm der Tagung findet sich unter www.ku-eichstaett.de/Forschungseinr/ZIMOS/Tagungen.