Förderverein des Auenzentrums zeichnet Forschung von Masterabsolventin der KU aus

Der Förderverein Auenzentrum Neuburg hat Veronika Ullmann für ihre Masterarbeit zum Amphibienbestand in den Donauauen bei Neuburg ausgezeichnet. Die Absolventin des Masterstudiengangs „Geographie: Umweltprozesse und Naturgefahren“ der KU hat erstmalig systematisch und umfassend das Amphibienvorkommen in unterschiedlich angebundenen Auengewässern im Gebiet der dynamisierten Donauauen zwischen der Staustufe Bergheim und Ingolstadt untersucht. Dotiert ist der Preis mit 500 Euro.

Begleitet vom Aueninstitut Neuburg der KU ist die Donau zwischen Neuburg und Ingolstadt wieder mit dem angrenzenden Auwald verbunden worden. Ab 2005 wurde dafür ein acht Kilometer langes natürliches Umgehungsgewässer angelegt – der Ottheinrichbach. Über neue Ausleitungsstellen im Uferdamm der Donau finden zusätzlich so genannte „ökologische Flutungen“ statt, die den Wald wieder zum naturähnlichen Auwald machen sollen. So entstand auch ein neuer Lebensraum für Tier- und Pflanzenarten. Wie sich speziell der Bestand der Amphibien im Zuge dieser Renaturierung entwickelt hat, untersuchte Veronika Ullmann für ihre Masterarbeit. Dies ist auch deshalb relevant, weil die bessere Durchgängigkeit des Gebietes für Fische damit gleichzeitig bessere Bedingungen für natürlichen Fressfeinde der Amphibien bzw. ihres Laichs und ihrer Larven bedeutet. Das kann bei besonders sensiblen Arten wie dem Kammmolch zu einem starken Bestandsrückgang führen.

Seit Beginn des Dynamisierung des Auwaldes zwischen Neuburg und Ingolstadt konnte sich unter anderem auch der Springfrosch ausbreiten, der im Untersuchungsgebiet zuvor nicht vorkam.
Seit Beginn des Dynamisierung des Auwaldes zwischen Neuburg und Ingolstadt konnte sich unter anderem auch der Springfrosch ausbreiten, der im Untersuchungsgebiet zuvor nicht vorkam.

Ullmann konnte durch ihre Untersuchung jedoch Entwarnung geben. Im Gegenteil: Mit dem Kammmolch, Laubfrosch und Knoblauchkröte fanden sich im Untersuchungsgebiet besonderes seltene Arten. Die höchste Artenvielfalt wurde in kleinen Stillgewässern festgestellt. Diese Gewässer nutzen Springfrösche, Grasfrösche, Erdkröten und Teichmolche zur Reproduktion. Besonders wichtig für die stark gefährdeten Arten Kammmolch und Laubfrosch waren die gut besonnten, fischfreien so wie relativ flachen und strukturreichen Tümpel. Die Knoblauchkröte bevorzugt tiefere Stillgewässer und konnte in einer an den Ottheinrichbach angebundenen Flutrinne zwischen dichter Ufervegetation nachgewiesen werden. Die Empfehlung aus der Masterarbeit von Veronika Ullmann lautet: Die Anbindung von Stillgewässern bei Auendynamisierungen sollte umsichtig erfolgen und Ersatzgewässer als Ausweichmöglichkeiten für Amphibien sollten in der Planung von Auenrenaturierungen berücksichtigt werden.

„Veronika Ullmann hat sich schnell und sicher in ein ihr völlig neues Thema eingearbeitet, hat ein Jahr lang die Entwicklung der Amphibien im Donauauwald untersucht und mit Daten auf der Zeit vor der Renaturierung verglichen und wissenschaftlich analysiert“, lobt Dr. Barbara Stammel vom Aueninstitut Neuburg als Betreuerin der Masterarbeit.