„Forschendes Lernen: Der Weg als Ziel“: Vortrag und Diskussion mit Ernst Ulrich von Weizsäcker an KU

Am Dienstag, 13. Januar 2015, lädt die Fakultät für Soziale Arbeit (Professur für Pädagogik) an der KU ein zu einem Vortrags- und Diskussionsabend mit dem Co-Präsidenten des Club of Rome, Prof. Dr. Ernst Ulrich von Weizsäcker, sowie Prof. Dr. Micha Teuscher (Vizepräsident der Hochschulrektorenkonferenz) zum Oberthema „Forschendes Lernen: Der Weg als Ziel. Erinnerungen an den Weizsäcker- Hochschulplan in aktueller Absicht“. Die Veranstaltung beginnt um 17 Uhr in der Aula der Universität (Kollegiengebäude D).

Von Weizsäckers Vortragsthema lautet „Wissenschaftliche Bildung als Verantwortung: Hochschule als Orte für erdpolitisches Denken und Handeln“. Im Anschluss daran folgt ein Kommentar von Prof. Dr. Micha Teuscher zum Thema „Hochschulbildung: neues Denken“. Abschließend findet eine Diskussion mit allen Beteiligten statt.

Im zweiten Bologna-Jahrzehnt sind die Hochschulen noch nicht zur Ruhe gekommen. Die Suche nach adäquaten didaktischen Formen, nach Anschlüssen in die Arbeits- und Berufswelt und die Restrukturierung der Selbstorganisation von Universitäten und Fachhochschulen sind Beispiele für bestehende Entwicklungsbereiche. Verliert die Hochschule ihre eigentliche gesellschaftliche Aufgabe aus dem Auge? Was macht den besonderen Auftrag der Hochschulbildung aus? Ist „employability“ ein ausreichendes Ziel für das Studium an Universitäten und Hochschulen für angewandte Wissenschaften, oder gar Kunst- und Musikhochschulen? Muss es vor allem ‚MINT-minded (MINT = Mathematik, Informatik, Naturwissenschaft, Technik) sein, oder könnte auch SAGE (SAGE = Soziale Arbeit, Gesundheit, Erziehung) die Richtung bestimmen? Gehört zur Kompetenzorientierung nicht auch die Vermittlung der Fähigkeit Verantwortung für die Zukunft zu übernehmen und den „Mut zur Utopie“ (Georg Picht) zu entwickeln? Mit einem Rückblick auf Reformansätze aus dem Jahre 1970 und der Bestimmung von zukünftigen drängenden Aufgaben für die Hochschulen wird deren (Selbst)-Verantwortung kritisch diskutiert.

 

Zu den Teilnehmer des Diskussionsabends: 

Prof. Dr. Ulrich Bartosch ist der Vorsitzende der Vereinigung Deutscher Wissenschaftler und Mitglied der Arbeitsgruppe der HRK zum DQR. Seit 2005 ist er mit der Entwicklung von Qualifikationsrahmen befasst. Von 2007 bis 2013 war er Mitglied im Team deutscher Bologna Experten des DAAD. Seit 2000 hat er die Professur für Pädagogik an der Fakultät für Soziale Arbeit inne.

Prof. Dr. Ernst Ulrich von Weizsäcker (Co-Präsident des Club of Rome, Co-Chair des UNEP Ressource Panels) ist einer der herausragenden Global-Player in Wissenschaft und Klimapolitik. 2013 wurde er durch das Gottlieb Duttweiler Institut in die Liste der 100 einflussreichsten Vordenker der Welt aufgenommen. Vor seiner heutigen Tätigkeit als Co-Präsident des Club of Rome und Co-Chair des UNEP Ressource Panels war Weizsäcker u.a. Mitglied des Deutschen Bundestages, Präsident des Wuppertaler Instituts für Klima, Umwelt und Energie, sowie Dean der Donald Bren School for Environmental Science and Management (University of California, Santa Barbara, USA). Von 1988 bis 1991war er Vorsitzender der Vereinigung Deutscher Wissenschaftler und ist heute Beiratsmitglied. In den Anfangsjahren seiner wissenschaftlichen Karriere steht die Gründungspräsidentschaft der Reformuniversität – Gesamthochschule Kassel und u.a. eine Schrift „Baukasten gegen Systemzwänge: Der Weizsäcker-Hochschulplan“. Kernforderungen von damals sind immer noch ein guter Denkanstoß für heutige Entwicklungen.

Prof. Dr. Micha Teuscher, Rektor der Hochschule Neubrandenburg, HRK-Vizepräsident für Schnittstellen im Hochschulsystem leitet die Arbeitsgruppe der HRK zum DQR (Deutscher Qualifikationsrahmen). Die Fragen nach den spezifischen Merkmalen hochschulischer Bildung stehen somit im Zentrum seiner Aufgaben. Micha Teuscher hat ein Studium der Wirtschaftswissenschaften/Agrarökonomie an der Universität Hohenheim absolviert und dort 1993 promoviert. Nach Tätigkeiten in der Argrarwirtschaft und Lebensmittelforschung wurde er 1997 zum Professor für BWL und Managementlehre an der Hochschule Neubrandenburg berufen. Seit 2004 ist er Rektor der Hochschule und seit 2010 Vizepräsident der Hochschulrektorenkonferenz für Schnittstellen im Hochschulsystem sowie Sprecher der Mitgliedergruppe der Fachhochschulen der HRK. Er ist Vorsitzender des Stiftungsrates der Stiftung für Hochschulzulassung und Synodaler der Landeskirche der Nordkirche.

Die Veranstalter bitten um eine Anmeldung per Mail an michael.schieder(at)ku.de.