Ausgangspunkt des museumsdidaktischen Programms sind in allen Fällen Exponate aus der Ausstellung. In den „diskursiven“ Programmen beschäftigen sich die Kinder und Jugendlichen neben den Gegenständen im Museum auch mit zusätzlichen Materialen wie Abbildungen und Texten. Sie erarbeiten sich auf diese Weise einen Zugang etwa zu „Freiheit“ als der zentralen Idee Europas und zum Umgang mit Krisen und „Verführungen“, die zu bewältigen sind. Sie lernen dabei auch, ein Kunstwerk und seine Entstehung in einen historischen Kontext zu stellen.
Beim „künstlerisch-kreativen“ Ansatz werden die Exponate und ihre Kontexte zusätzlich über das eigene gestalterische Können der Besucher erschlossen. Die Kinder und Jugendlichen sind aufgefordert, in den museumspädagogischen Werkstätten des Museums eigene Werke zu schaffen. So entwerfen sie beispielsweise gemeinsam utopische Lebenswelten oder reflektieren darüber, wie ein Denkmal aussehen könnte, mit dem sie selbst einen „denk-würdigen“ Anlass erinnern würden.
Das Team der KU hat außerdem zwei Workshops erarbeitet, in denen die Kinder mit Künstlern zusammenarbeiten. Die Theaterregisseure Katja Lehmann und Thorsten Schlenger entwickeln mit den Besuchern ausgehend von Exponaten Performances und Lesungen, u.a. mit Methoden des szenischen Spiels und des kreativen Schreibens.
Nach jedem Programm sollen die Kinder verstanden haben, dass die Darstellung im Museum immer nur eine mögliche Interpretation des Geschehenen ist, aber auch, dass die im Museum aufgearbeitete Geschichte direkt mit ihnen zu hat. Ob die museumspädagogischen Konzepte diesem ehrgeizigen Anspruch gerecht wird, wollen die Forscher gemeinsam mit dem Tübinger Leibnitz-Institut für Wissensmedien anhand verschiedener Erhebungen bei rund 800 Neuntklässlern untersuchen.
Weitere Informationen zur noch bis Februar laufenden Ausstellung finden sich unter www.dhm.de/ausstellungen/verfuehrung-freiheit.