Internationaler Austausch zu altenglischen Runeninschriften

Ein von der Union der Akademien gefördertes Langzeitprojekt erforscht seit 2010 mit Beteiligung der Katholischen Universität Eichstätt-Ingolstadt (KU) die „Runische Schriftlichkeit in den germanischen Sprachen“. Auf Einladung des Lehrstuhls für Deutsche Sprachwissenschaft und des Lehrstuhls für Englische und Vergleichende Sprachwissenschaft trafen sich nun Forscherinnen und Forscher aus Europa und den USA zum fachübergreifenden Austausch rund um altenglische Runeninschriften an der KU. Die Arbeitsstelle Eichstätt-München ist innerhalb dieses Kooperationsprojektes für die Edition und thematische Erforschung (Aspekte der Graphematik, Pragmatik und Textgrammatik) der altenglischen und der friesischen Inschriften in Runenschrift zuständig.

Das Ziel der Konferenz war es, Experten verschiedener Disziplinen zusammenzubringen, um mehr Einblick in die unterschiedlichen Methoden und theoretischen Paradigmen zu gewinnen und dadurch eine effektivere interdisziplinäre Zusammenarbeit aufbauen zu können. In diesem Rahmen tauschten sich Wissenschaftler aus den Disziplinen Runologie, Sprachwissenschaft, Archäologie, Geschichte, Kunstgeschichte und Genetik aus. Im Mittelpunkt der Diskussionen standen unter anderem Fragen der sprachlichen Analyse (z.B. wie sich bestimmte Lautentwicklungen des Altenglischen in der runischen Schreibung spiegeln), Probleme der Datierung von Inschriften (also wie archäologische, historische, kunsthistorische und sprachliche Datierung zusammenhängen und welche Abhängigkeiten es zwischen diesen Datierungsarten gibt), sowie Methoden der Herkunftsbestimmung von Objekten mit Runeninschriften.

Diese Zusammenschau hat wichtige neue Perspektiven der möglichen interdisziplinären Kooperation aufgezeigt, z.B. Stützung von Datierungen durch die Zusammenführung von durch verschiedene Methoden unabhängig voneinander gewonnenen Ergebnissen einerseits und Kombination von verschiedenen Datierungsmethoden andererseits. Diese Perspektiven sollen bei Folgetagungen weiterentwickelt werden.

Weitere Informationen zum Projekt finden sich in der Forschungsdatenbank der KU.