„Dass die Phasen der Lehrerbildung zusammenrücken müssen, haben nun auch Öffentlichkeit und Bildungspolitik auf ihre Prioritätenlisten geschrieben. Die bayerische Koalitionsvereinbarung, Positionspapiere der Hochschulrektoren und der Lehrerverbände sowie Drittmittelinitiativen anerkannter Forschungsinstitutionen greifen diese Forderung auf“, erklärt Professorin Schreiber. Erfolgreich werde man nur sein, wenn man sich über das gemeinsame Ziel einer professionellen Lehrerbildung verständige und auch darüber, was die Institutionen zu leisten in der Lage seien. Dabei gelte aber: „Theorie ohne Praxis ist wirkungslos und Praxis ohne Theorie blind.“
Kultusminster Dr. Spaenle lobt im Vorfeld das von Professorin Schreiber an der Katholischen Universität Eichstätt-Ingolstadt initiierte Modellprojekt LehramtPlus als richtungsweisend für eine moderne, berufsfeldbezogene Lehrerausbildung: „Nach einer Neustrukturierung des Studiums wollen wir nun auch die Kooperation mit den Studienseminaren ins Blickfeld nehmen. Es freut mich besonders, dass sich Universität und Seminar zusammen auf den Weg machen, um gemeinsame Ausbildungswege zu finden. Jede Einrichtung trägt das bei, was sie am besten kann – die Universität praxisorientierte Theorie, das Studienseminar theoriegeleitete Praxis.“
Bei der Hirschberger Tagung werden Dozenten der Universität und Vertreter der Seminare der verschiedenen Schularten zusammen an Konzepten arbeiten, die für die Ausbildung von Studierenden und Referendaren von Bedeutung sind. Als Themen wurden „Projektarbeit“ und „Interkulturalität“ gewählt. Außergewöhnlich ist, dass alle Veranstaltungselemente - Impulsreferate, Workshops und Diskussionen - von Universität und Seminar gemeinsam vorbereitet und durchgeführt werden. Gemeinsam werden dann auch die Wege für die Zusammenarbeit und deren Institutionalisierung gesucht. Das Eichstätter Konzept dazu soll im Herbst der Öffentlichkeit präsentiert werden.