Als genuines Merkmal manieristischer Diskurse gilt die programmatische Missachtung tradierter ästhetischer Normen und Konventionen, oft auch der provokative Verstoß gegen sie. Charakteristisch ist dabei, dass sich diese subversiven Gesten kaum inhaltlich-thematisch, sondern nahezu ausschließlich formal manifestieren. Diese Dominanz des Formalen war wiederholt Anlass, um dem Manierismus inhaltliche Bedeutungslosigkeit zu unterstellen. Das Kolloquium möchte solch eindimensionale Festlegungen aufbrechen und hin zu weiterführenden historischen und funktionsgeschichtlichen Zusammenhänge öffnen. Dies soll über literatur-, kunst-, film- und musikwissenschaftlichen Fallstudien erfolgen.
Die Veranstaltung findet im Collegium Willibaldinum/Jesuitenrefektorium (Bischöfliches Seminar Eichstätt, Leonrodplatz 3, Eichstätt) statt. Zuhörer und Gäste sind willkommen. Nähere Infos und das komplette Programm finden sich auf der Homepage des Lehrstuhls für Romanische Literaturwissenschaften II.