Religiöse Institutionen im antiken Griechenland: Kontinuitäten, Wandlungen, Brüche

Die Klassische Philologie an der Katholischen Universität Eichstätt-Ingolstadt ist Partner eines europäischen Forschungsprojekts über religiöse Institutionen im antiken Griechenland, das von der Universitat Autònoma de Barcelona koordiniert und vom spanischen Kultusministerium zunächst für zwei Jahre finanziert wird.

Unter dem Titel „A Diachronic Study of the religious Institutions in Ancient Greece and their mythical expressions“ untersuchen Forscherinnen und Forscher aus Deutschland, Spanien und Italien die Entwicklung von religiösen Institutionen im griechischen Kulturraum von der Mykenischen Zeit bis in die Spätantike. Sie wollen diese zum ersten Mal in ihrer Gesamtheit darstellen, um insbesondere Kontinuitäten, Verwandlungen und Brüche darin zu identifizieren. Dafür sollen alle vorhandenen sowohl literarischen wie archäologischen Quellen ausgewertet und miteinander verzahnt werden.

Über Fachdisziplinen hinweg kooperieren dabei Philologen, Epigraphiker und Archäologen. Neben den Altertumswissenschaften aus Barcelona und der Klassische Philologie der KU werden aus der Archäologie das „Istituto di Studi sul Mediterraneo Antico“ in Rom und das Institut für Linguistik der Universität zu Köln am Forschungsprojekt teilnehmen. Der Projektteil an der KU wird von der Akademischen Rätin Dr. Anna Ginestí Rosell (Professur für Klassische Philologie und Wirkungsgeschichte der Antike) geleitet.

Anfang November fand ein erstes Arbeitstreffen in Barcelona statt. Dabei wurden Ziele vereinbart und kleinere Forschungsgruppen gebildet. Dr. Ginestí Rosell wird sich mit anderen Kollegen aus der UAB dem Aspekt des Fremden in der Religion widmen, sowohl in Hinblick auf die Einführung von fremden Kulten wie auch auf die Eingliederung von Fremden in die religiösen Institutionen.