Am 12. Dezember 1940 unterschrieb Hitler die Weisung Nr. 21 „Fall Barbarossa“. Ernst Nolte bezeichnete das „Unternehmen Barbarossa“ seinerzeit als den „ungeheuerlichsten … Vernichtungskrieg, den die moderne Geschichte kennt“. Das stalinistische Regime, das seit Anfang der 1930er Jahre einen grausamen Krieg gegen die eigene Bevölkerung und gegen imaginäre Volksfeinde führte, wurde am 22. Juni 1941 mit den wirklichen Feinden konfrontiert. Vieles sprach dafür, dass es diese harte Bewährungsprobe nicht überstehen würde. Das Debakel der Roten Armee in den ersten Monaten des Krieges gehört zu den größten Katastrophen der gesamten Militärgeschichte.
Warum scheiterte Hitlers Blitzkriegsstrategie aber ausgerechnet auf sowjetischem Territorium? Warum wurde die siegesgewohnte Wehrmacht letztendlich vor den Toren Moskaus gestoppt? Unter anderem diese Fragen werden im Mittelpunkt der Ringvorlesung stehen. Sie wird sich auch mit dem Charakter der nationalsozialistischen Besatzungspolitik in den okkupierten sowjetischen Gebieten sowie mit der Reaktion der deutschen Widerstandskreise auf die Hitlersche Russlandpolitik befassen. Der abschließende Vortrag der Veranstaltungsreihe wird auf die Rolle des deutsch-sowjetischen Krieges im kollektiven Gedächtnis der russischen Gesellschaft eingehen.
Die Reihe beginnt am Dienstag, den 7. Juni 2011, um 18.15 Uhr, im Raum 002 des Ingbert-Naab-Saales (Kapuzinergasse, Eichstätt) mit einer Vortrag von Professor Dr. Boris Chavkin, Russische Geisteswissenschaftliche Staatsuniversität in Moskau. Chavkin spricht zum Thema „Der deutsch-sowjetische Krieg und der deutsche Widerstand gegen Hitler“.
Am Donnerstag, 9. Juni 2011, referiert zur gleichen Uhrzeit im Raum 101 des Kollegiengebäudes, Bau A (Ostenstraße 28, Eichstätt) Privatdozent Dr. Johannes Hürter vom Institut für Zeitgeschichte in München über die nationalsozialistische Besatzungspolitik in der Sowjetunion.
Professor Dr. Leonid Luks vom Zentralinstitut für Mittel- und Osteuropastudien an der KU wird am Dienstag, 21. Juni 2011, um 18.15 Uhr im Ingbert-Naab-Saal, 002, zum Thema „Der „erste“ deutsch-sowjetische Krieg und sein Ende – vom Hitlerschen Überfall auf die UdSSR bis zur Schlacht von Moskau (22.6.1941-5/6.12.1941)“ sprechen.
Abschließend hält am Dienstag, 5. Juli 2011, Dr. Jürgen Zarusky vom Institut für Zeitgeschichte in München (ebenfalls um 18.15 Uhr im Raum 002 des Ingbert-Naab-Saales) einen Vortrag über „Europäische Erinnerungskonflikte und den deutsch-sowjetische Krieg“.