„Chorsingen hat – wie viele Studien belegen – einen positiven Effekt auf das Wohlbefinden und die Gesundheit. Mit der Corona-Pandemie wurde Singen jedoch über Nacht zur ,Risikosportart‘. Chorproben ohne Abstands- und Hygieneregeln sind potenzielle Superspreading-Events“, so Professorin Schlemmer. Gemeinsames Singen wurde je nach Region entweder ganz verboten oder nur unter Auflagen erlaubt. Die Leitungen von Chören seien mit großer Kreativität mit den Einschränkungen umgegangen – etwa durch digitale Proben oder Proben unter freiem Himmel. „Was bislang fehlt, ist eine systematische Untersuchung, wie es der deutschsprachigen Chorlandschaft aktuell geht. Das wollen wir ändern und zusätzlich erfahren, welche Hilfen notwendig sind, damit Chorsingen nach der Pandemie wieder zu einer der beliebtesten Freizeitaktivitäten werden kann“, schildert die Musikwissenschaftlerin. Den Schwerpunkt will das Projektteam dabei auf semiprofessionelle Chöre und Chöre im Amateurbereich legen. Aber auch professionelle Ensembles sind dazu eingeladen, an der Studie teilzunehmen.
Konkret erfasst werden unter anderem die Entwicklung der Mitgliederzahlen, die Formate und Häufigkeit von Proben vor und während der Pandemie, sowie die räumliche und finanzielle Situation. Außerdem interessiert die Forschenden, welche Förderung aus Sicht der Chorverantwortlichen notwendig ist, um beim Neustart nach der Pandemie zu helfen.