Dabei wird deutlich, dass etwa alte Wochentagsbezeichnungen wie „Iada“ oder „Pfinsda“ bei den jungen Sprechern oft nur noch passiv bekannt sind und aktiv durch dialektale Abwandlungen von „Dienstag“ bzw. „Donnerstag“ ersetzt wurden. Laut Projektleiterin Dr. Monika Raml gab es aber auch kuriose Überraschungen: „Unsere Studenten kamen von einer Befragung aus Kipfenberg zurück und meinten völlig entsetzt: ‚Stellen Sie sich vor, die Schüler kennen keine Erdbeeren mehr – bei der entsprechenden Wortkarte haben die ‚Ananas’ gesagt!“
Tatsächlich waren die Schüler in diesem Fall den Studenten weit voraus und haben eine alte Dialektbezeichnung für gezüchtete Erdbeeren gewählt. Diese hielten nach dem Krieg – aus Südamerika stammend - auch in bayerischen Gärten Einzug und wurden aufgrund ihres exotischen Aussehens in Anlehnung an Indio-Wörter (Nana für Frucht) als „Ananas“ bezeichnet – im Gegensatz zu den Walderdbeeren, den sogenannten „Bresling“, „Rouban“ oder „Breschla“.
Diese und weitere Entdeckungen bietet der Sprachatlas Altmühl-Jura, online aufrufbar unter sprachatlas.ku.de.
Zusätzlich gibt es ein Dialekt-Quiz auf der Projekthomepage www.sprache-im-fluss.de und der Dietfurter Schülerzeitung http://wadlbeisseronline.wordpress.com.
Wer das richtige Lösungswort bis zum 14. Dezember an sprachatlas(at)ku.de oder KU Eichstätt, Lehrstuhl Deutschdidaktik/Dr. Monika Raml, Universitätsallee 1, Postfach 44, 85072 Eichstätt einschickt, kann einen von drei Textbänden „Sprache im Fluss“ gewinnen.