Textband zum Literaturwettbewerb „Sprache im Fluss“ erschienen

Im wörtlichen Sinn sagenhafte Beitrage aus der Altmühl-Jura-Region vereinigt der neu erschienene Textband „Sprache im Fluss“, der nun im Nachgang zu einem Literaturwettbewerb des gleichnamigen Forschungsprojektes erschienen ist. Für das Forschungsprojekt kooperieren seit 2010 der Lehrstuhl für Deutschdidaktik an der Katholischen Universität Eichstätt-Ingolstadt (KU) mit dem Altmühl-Jura e.V. und dem Bayerischen Kulturministerium, um die Dialektsituation in den elf Altmühl-Jura-Gemeinden zu untersuchen und die regionale Sprachkultur mit vielseitigen Veranstaltungen zu beleben. Über 100 Autorinnen und Autoren waren im Sommer dem Aufruf gefolgt, Ortssagen neu zu erzählen oder auch ganz neu zu erfinden: Schüler, Erwachsene, erfahrene Schreiber und Neulinge, sogar ganze Schulklassen und Dorfgemeinschaften. Eine Jury aus Gemeindevertretern und Dozenten der Katholischen Universität Eichstätt-Ingolstadt hat dann aus den rund 40 Einsendungen die Texte für den frisch erschienenen Band ausgewählt.

Auf 64 Seiten finden sich in dem Band Beiträge, die in einheimischen und zugereisten Mundarten verfasst sind und mal als Gedicht, mal als Erzählung oder sogar als Comic daherkommen. Natürlich sind auch viele Beiträge in Standardsprache dabei. Das „blaue Band“ des Buches sind die Herkunftsgemeinden der Autorinnen und Autoren,  alphabetisch geordnet und kartographisch als Netzwerk von Flüssen präsentiert. Die kreativen Illustrationen und die abwechslungsreichen Texte machen das Buch zum interessanten Geschenk für alle Generationen inner- und außerhalb der Altmühl-Jura-Region. Die Redaktion haben Dr. Monika Raml und Christine Heimerer vom Lehrstuhl Deutschdidaktik besorgt, der Kunstdidaktikstudent Thomas Kinzel war für die farbigen Illustrationen und der Geographiestudent Sebastian Gruber fürs Layout zuständig.

Die Texte in den Kategorien „Ortssage neu erzählt“, „neu erfundene Ortssage“ und „eigene Kreation zur Heimatregion“ sind originell, kurzweilig und abwechslungsreich durch eine enorme stilistische Bandbreite: Da steht ein bairisches Mäuse-Fingerspiel aus dem Kindergarten neben einer traditionellen Dorflitanei, die alle Hausnamen raffiniert miteinander verknüpft. Sprachphilosophisches über Oberpfälzer Laute steht neben der Sagen-Adaption einer Realschul-Theatergruppe. Eine Kindinger Schülerin, die Deutsch als erste Fremdsprache gelernt hat, überrascht mit einer zeitgeschichtlichen Sage zum „Problembär“ und eine Gruppe von Alt- und Neukipfenbergern hat die Geschichte von den „Goaßhenkern“ ganz aktuell mit bairischen, kölschen und sächsischen Protagonisten umgesetzt – das Ganze auch noch gekonnt illustriert.

Das Buch ist zum Preis von 12 Euro beim Lehrstuhl Deutschdidaktik an der KU erhältlich (Kontakt: monika.raml(at)ku.de oder christine.heimerer(at)gmx.de), außerdem über den Naturpark Altmühltal, bei den Buchhandlungen Sporer und Brönner & Daentler in Eichstätt sowie bei den nächsten Sprache-im-Fluss-Veranstaltungen in Denkendorf (26. Oktober 19.30 Uhr, Gasthof „Zur Post“), beim Dialektkonzert  der Schulen in Kipfenberg (15. November 16 Uhr, Bürgerzentrum Krone) und bei der großen Abschlusspräsentation von „Sprache im Fluss“ in der 7-Täler-Halle in Dietfurt (30.  November, 9 Uhr und 1. Dezember, 17 Uhr).